Die chinesische Zentralbank (PBOC) hat am gestrigen Dienstag angekündigt, rund 140 Milliarden US-Dollar an Liquidität in das Finanzsystem zu pumpen, indem sie den Mindestreservesatz um 50 Basispunkte senkt. Diese Maßnahme hat in der Krypto-Szene für neue Euphorie gesorgt. Beim letzten Mal stieg der Bitcoin innerhalb kurzer Zeit um mehr als 100 Prozent. Wiederholt sich nun die Geschichte?
Jamie Coutts, Chefanalyst für Kryptowährungen beim Vermögensverwalter Real Vision, sieht in Chinas Maßnahmen einen positiven Impuls für den Bitcoin-Kurs. Er argumentiert, dass andere Zentralbanken diesem Beispiel folgen könnten, was die globale Liquidität weiter ankurbeln würde. Coutts schrieb in einem Post auf X: „Die Talsohle für die globale Zentralbankliquidität in diesem Zyklus ist erreicht. Lehnen Sie sich zurück und beobachten Sie, wie die anderen Zentralbanken nachziehen.“
Coutts betonte zudem, dass die Entwicklung von Bitcoin eng mit den globalen Liquiditätsbedingungen verknüpft sei. Außerdem könnten die Lockerungsmaßnahmen Chinas zu einem Trend hin zu risikoreicheren Assets führen. Ein Post des britischen Finanzexperten Raol Pal zeigt ebenfalls die Korrelation zwischen dem Bitcoin-Kurs und der globalen Liquidität.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass solche Konjunkturpakete der PBOC zu enormen Kursgewinnen bei Bitcoin und anderen Risikoanlagen geführt haben. So stellte die PBOC im Oktober 2023 rund 367,7 Milliarden Dollar durch Reverse Repos zur Verfügung und pumpte im Januar 2024 weitere 140 Milliarden Dollar durch eine Senkung des Mindestreservesatzes. Was danach passierte, wird bei einem Blick auf den Chart schnell klar.
Aus charttechnischer Sicht bewegt sich der Bitcoin-Kurs seit einigen Tagen seitwärts knapp unter der Marke von 65.000 Dollar, an der im Moment auch die 200-Tage-Linie verläuft. Können diese Widerstände in Kürze überwunden werden, ist ein erfolgreicher Ausbruch aus dem seit März bestehenden Trendkanal um 66.000 Dollar sehr wahrscheinlich.