Gestern Mittag vermeldete die italienische UniCredit, dass man sich über Finanzinstrumente weitere Aktien der Commerzbank gesichert habe und somit auf einen Anteil von 21 Prozent komme, wie DER AKTIONÄR berichtete. Zudem wurde die behördliche Erlaubnis beantragt, den Anteil auf bis zu 29,9 Prozent erhöhen zu können.
Ab 30 Prozent wäre die Schwelle erreicht, ab der die UniCredit den anderen Anteilseignern ein Pflichtangebot machen müsste. Bundeskanzler Scholz kritisierte derweil am Montagnachmittag das Vorgehen der UniCredit. Er sprach von „unfreundlichen Attacken“. Damit stellt sich die Regierung gegen eine feindliche Übernahme.Die Nachricht von einer blockierenden Haltung der Regierung hat die Aktien zu Handelsende mit einem Verlust von 5,7 Prozent aus dem Handel geschickt. Damit ist der Kurs wieder unter die Marke von 15,00 Euro gerutscht. Im Zuge der Übernahmefantasie war er vergangenen Mittwoch bei 16,03 Euro noch auf den höchsten Stand seit 2012 geklettert.Seit gestern tagen Vorstand und Aufsichtsrat der Commerzbank anlässlich der jährlichen Strategietagung. Das Management ist getrieben von den aktuellen Entwicklungen. Bald werden Gespräche mit der UniCredit stattfinden müssen. Da CEO Manfred Knof allerdings kommendes Jahr die Bank verlässt, ist unklar, wer die Verhandlungen übernehmen wird. Die naheliegendste Option wäre Finanzchefin Bettina Orlopp, die auch gute Chancen hat, Knofs Nachfolgerin zu werden.