Der Unicredit-Vorstoß bei der Commerzbank sorgt weiter für reichlich Gesprächsstoff. Die Italiener könnten bei ihrem Werben möglicherweise Konkurrenz bekommen. Italiens Politik stellt für eine mögliche Commerzbank-Übernahme hingegen wohl nur eine Bedingung.
Die mögliche Commerzbank-Übernahme durch Unicredit beschäftigt naturgemäß auch die Analysten. Die US-Bank JPMorgan hat ihre Bewertung für die Commerzbank anlässlich des Einstiegs der Italiener auf „Overweight“ bestätigt und das Kursziel bei 17,20 Euro belassen. Laut Analyst Kian Abouhossein ist die Commerzbank nun verstärkt als potenzieller Übernahmekandidat „im Spiel“.
Zum jetzigen Zeitpunkt sei neben Unicredit auch die Deutsche Bank ein potenzieller Hauptinteressent. Seiner Einschätzung nach wäre die Deutsche Bank in einer besseren Ausgangsposition für eine Übernahme, wenn sie ihre Ziele für 2025 erreicht. Ein höherer Aktienkurs könnte dann im Rahmen einer Aktientransaktion zusätzliche Vorteile bringen.
Neben der Unicredit wurde auch die französische Großbank BNP Paribas als möglicher Interessent gespielt. In Deutschlands Politik ist ein möglicher Deal umstritten. Einen Bloomberg-Bericht, wonach das Bundesfinanzministerium unverändert an seinen Verkaufsplänen für den restlichen Staatsanteil festhält, ließ das Ministerium in der Zwischenzeit dementieren.
Italiens Politik scheint hingegen offen für einen Zusammenschluss von Commerzbank und Unicredit zu sein – unter einer Bedingung. Die Mailänder Bank müsse ihre Zentralfunktionen in Italien behalten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters in Bezug auf anonyme Quellen.