Das Bundesfinanzministerium will auch die restlichen Commerzbank-Aktien des Bundes wie geplant verkaufen. Das Interesse von Unicredit an der Frankfurter Bank ändere nichts an diesen Plänen. Unterdessen dürfte schon bald die Entscheidung fallen, wer die Gespräche für die Commerzbank leitet.
Der Bund scheidet als weißer Ritter der Commerzbank wahrscheinlich aus. Ziel sei es unverändert, die Anteile zum höchstmöglichen Preis zu veräußern, selbst wenn das italienische Geldhaus dabei weitere Anteile erwerbe, sagte eine mit der Sache vertraute Quelle der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Das Finanzministerium hat in dieser Angelegenheit jedoch nicht das alleinige Sagen, sondern ein Gremium, dem auch weitere Regierungsvertreter angehören. Wie Reuters in der Zwischenzeit berichtet, soll das Finanzministerium den Bericht in der Zwischenzeit zudem dementiert haben.
Commerzbank-Finanzchefin Bettina Orlopp forderte den Bund hingegen auf, angesichts einer möglichen Übernahme der Bank mit weiteren Aktienverkäufen abzuwarten. „Das ist erst mal wichtig, weil ich glaube, wir brauchen erst mal Ruhe, denn wir sind alle doch sehr überrascht worden von dem Vorgang“, sagte Orlopp.
Laut einem Reuters-Bericht soll die Finanzchefin zudem die Leitung der Gespräche mit der italienischen Großbank UniCredit übernehmen. Eine Entscheidung darüber könnte bereits am Dienstag fallen, wenn Aufsichtsrat und Management der Bank zu einer zweitägigen Sitzung zusammenkommen, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.