Die jüngste Entscheidung von Volkswagen, die seit langem bestehende Job-Garantie aufzukündigen, hat zu erheblicher Unruhe in der Belegschaft geführt. Aus Sicht des Betriebsrates soll es nun schnell Gespräche zwischen Management und Arbeitnehmerseite geben.
Die Aufkündigung der seit 1994 geltenden Job-Garantie hat bei der Belegschaft Unruhe und Vertrauensbrüche verursacht. Herb de Vries, stellvertretender Emder Betriebsratsvorsitzender, betonte: „Durch das Aufkündigen der seit 1994 geltenden Job-Garantie gestern sei Vertrauen gebrochen worden.“ In diesem Zusammenhang fordern die Arbeitnehmerseite und das Management schnelle Gespräche, um die Situation zu klären und Vertrauen zurückzugewinnen. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Mitglied des VW-Aufsichtsrats, sprach sich für zügige Gespräche aus. "Wir werden definitiv um jeden Arbeitsplatz kämpfen", sagte Vries.
Elektromobilität und Nachfrageprobleme
Mit rund 8.000 Arbeitsplätzen ist das VW-Werk in Emden ein bedeutender Standort für Elektromobilität in Ostfriesland. „Wenn die Elektromobilität besser ins Laufen kommt, wir die richtigen Modelle haben, dann müssen wir nachher auch den Markt befriedigen können,“ sagte de Vries. Seit 2020 wurden über eine Milliarde Euro in die Umrüstung des Emder Werkes für die Produktion von E-Autos investiert. Trotz dieser Investitionen kämpft das Werk derzeit mit Kapazitätsauslastungen, was unter anderem auf die gesunkene Nachfrage nach E-Autos infolge des Wegfalls der Kaufprämie zum Ende des Jahres 2023 zurückzuführen ist.
Restrukturierungen
Angesichts dieser Herausforderungen sieht sich Volkswagen gezwungen, seine finanziellen und strukturellen Strategien anzupassen. „Der bisher geplante Stellenabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen reiche nicht mehr aus“, so der Konzern. Deshalb werden intensivere Sparpläne bei der Kernmarke Volkswagen diskutiert, wobei radikalere Maßnahmen wie Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen sind.
Das macht die VW-Aktie:
Die VW-Aktie steigt um 0,3 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..