Bei Volkswagen brennt es aktuell lichterloh. Das Sparziel des Autobauers ist in Gefahr, Entlassungen und sogar Werkschließungen in Deutschland werden nicht mehr ausgeschlossen. Gleichzeitig will VW aber bis zu fünf Milliarden Euro in Rivian investieren. Tesla-CEO Elon Musk sieht den Deal daher kritisch. Zurecht?
In einer Reaktion auf einen Beitrag auf X (ehemals Twitter), der nochmals Bezug auf den Ende Juli erfolgten Einstieg VWs bei Rivian nahm, schrieb Musk: „Woher wollen sie das Geld bekommen?“ Damit geht der Tesla-CEO auf die jüngsten News an. VW wird wohl sein Margenziel von 6,5 Prozent für 2026 verfehlen, weshalb Medienberichten zufolge der Sparkurs verschärft werden soll.
Bei aller berechtigten Kritik an Volkswagen, der Einstieg bei Rivian ist als wichtiger Schritt zu bewerten. Zwar ist VW derzeit weit von seinem Sparziel – bis 2026 sollen mindestens zehn, jüngsten Medienberichten zufolge sogar 14 bis 15 Milliarden Euro eingespart werden – entfernt. Jedoch ist zu erwähnen, dass VW diese Kostensenkungen pro Jahr erzielen will und das Investment darauf keinen Einfluss hat. Zumal VW zwar eine extrem schwache Marge aufweist, aber in absoluten Zahlen dennoch hohe Gewinne ausweist. So stand 2023 inklusive Minderheitsbeteiligungen ein Nettogewinn von 17,9 Milliarden Euro zu Buche, 2024 soll dieser Wert bei 15,4 Milliarden Euro liegen.Somit kann sich VW die Investition von maximal fünf Milliarden Euro locker leisten. Hinzu kommt, dass der Deal mit Rivian enorm wichtig für das Unternehmen ist. Die Wolfsburger sind vor allem in Sachen Software und E-Mobilität abgehängt. Ab 2025 wird VW daher auf Rivians Technologie und Software setzen, da der Konzern hier deutlich weiter ist als VW. So wird wohl ein großer Teil der Investition auch in Form von Entwicklungskosten eingespart.
Es scheint, als hätte Musk bei seiner Kritik nicht alle Punkte beachtet. Der Rivian-Deal an sich ist positiv zu beurteilen. Der Tesla-CEO eckt auf X ohnehin gerne mal an. Zudem fiel Musk in der Vergangenheit schon öfter mit Kritik an Rivalen auf. So erklärte er im Februar, dass Rivian mit dem damaligen Cashburn innerhalb von sechs Quartalen pleitegehen würde, sofern sich nichts ändert. Die Kritik dürfte daher keinen Einfluss auf VW oder Rivian haben.