Unter den Dienstleistern in den USA hatte sich die Stimmung im August etwas aufgehellt, dies überraschte am Markt positiv. Befürchtungen einer unmittelbaren Rezession sollten dadurch gemildert werden, schrieben die Ökonomen von Pantheon Macroeconomics. Vor zwei Tagen hatten etwas enttäuschende Stimmungsdaten aus der US-Industrie die Aktienmärkte unter Druck gesetzt und im DAX das im Handelsverlauf erreichte Rekordhoch von 18.990 Punkten wieder in die Ferne rücken lassen.
Anleger konzentrieren sich nun auf den am Freitag anstehenden, offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Die Beschäftigungslage spielt eine wichtige Rolle für die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed. Dabei sollte sie idealerweise weder zu gut noch zu schlecht aussehen. Denn ein zu starker Arbeitsmarkt spräche eher für nur langsame Zinssenkungen, während ein schwacher Jobreport Konjunktursorgen nähren würde. Aktien bewegten sich derzeit im Spannungsfeld von Zinssenkungshoffnungen und Rezessionsängsten, konstatierte Analyst Markus Reinwand von der Helaba.Die Aktien von Bayer gewannen an der DAX-Spitze 3,9 Prozent. Der Stimmung förderlich war ein Artikel im "Handelsblatt" nach einem Interview mit Bayer-Cheflobbyist Matthias Berninger, wonach der Pharma- und Agrarchemiekonzern die Glyphosat-Klagen in den USA auch mithilfe von Gesetzesänderungen zu Regulierungsfragen deutlich reduzieren will. Neu ist das nicht, der Artikel vergegenwärtigte den Investoren aber wieder diese Entwicklung.Knapp hinter Bayer legten die Aktien der Deutschen Bank um 3,2 Prozent zu. Das Finanzinstitut hatte im Streit mit früheren Postbank-Aktionären einen weiteren Vergleich geschlossen.Die Titel des Energiekonzerns RWE verteuerten sich als drittbester im DAX um 2 Prozent. Der gesamte Sektor profitiert vom unsicheren Marktumfeld und der Aussicht auf Zinssenkungen durch die Notenbanken.Aktien von Softwareherstellern waren schwach. Im MDAX verloren Nemetschek 4,9 Prozent und Teamviewer 3,6 Prozent, im Nebenwerteindex SDAX sanken Atoss ebenfalls um 4,9 Prozent.(Mit Material von dpa-AFX)