Für den DAX zeichnet sich am Montag ein wenig veränderter Wochenbeginn ab. Eine Stunde vor dem Handelsstart signalisierte der X-Dax als Indikator einen Gewinn von 0,2 Prozent auf 18.936 Punkte. Damit würde sich der deutsche Leitindex knapp unterhalb seines Rekordhochs vom Freitag behaupten. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird am Montag ebenfalls knapp im Plus erwartet.
Da in den USA feiertagsbedingt kein Handel stattfindet, fehlt den hiesigen Märkten im Tagesverlauf ein wichtiger Impulsgeber.
Die von Zinsoptimismus getragene gute Laune am US-Aktienmarkt hat am Freitag derweil angehalten. Der Leitindex Dow Jones Industrial erreichte kurz vor dem Börsenende ein Rekordhoch bei 41.585 Punkten und schloss nur wenige Zähler darunter mit plus 0,55 Prozent auf 41.563 Punkten. Auf Wochensicht ergibt sich ein Plus von 0,9 Prozent. Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag zum Börsenschluss um 1,01 Prozent auf 5.648 Punkte zu. Der Nasdaq 100 verbuchte einen Zuwachs von 1,29 Prozent auf 19.574 Zähler.
Die asiatischen Indizes fanden keine gemeinsame Richtung. Durchwachsene Wirtschaftsdaten aus China belasteten die Kurse an den chinesischen Börsen sowie in Hongkong. Dagegen gab es in Tokio und Sydney bescheidene Gewinne
Der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungszone Hongkong fiel zuletzt um 1,8 Prozent und der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandsaktien dank um 1,2 Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei 225 trat im späten Handel nahezu auf der Stelle. Moderate Gewinne gab es in Australien und in Südkorea.
Der Ausgang der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen scheint zunächst kein Belastungsaktor für DAX & Co zu sein. Dieser sei "schwierig, aber nicht dramatisch", kommentierte Experte Greg Fuzesi von der US-Bank JPMorgan. Der Sieg der AfD in Thüringen und der zweite Platz in Sachsen stellten der Bundes-Ampel zwar ein schlechtes Zeugnis aus. Entsprechend sei das Abscheiden von SPD, Grünen und FDP. Dies dürfte jedoch keinen unmittelbaren Einfluss auf ihre Bundespolitik haben, so Fuzesi. Zudem dürfte die AfD von Regierungsbildungen ausgeschlossen sein, weil andere Parteien sich Koalitionen verweigerten.
Allerdings dürften die schon bestehenden Spannungen innerhalb der Bundesregierung nun zunehmen, auch wenn der Wahlausgang keine Überraschung sei, warnte Carsten Brzeski von der niederländischen Bank ING. Neben dem AfD-Wahlerfolg betonte er das starke Abschneiden des linkspopulistischen BSW von Sahra Wagenknecht.
Bayer-Aktien profitierten vorbörslich davon, dass der Agrarchemie- und Pharmakonzern für sein Nierenmedikament Kerendia auch eine Zulassung zur Behandlung von Herzinsuffizienz anstrebt. Detaillierte Studienergebnisse seien solide genug für eine Zulassung und wettbewerbsfähig, kommentierte Analyst James Quigley von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Ähnlich sieht das Jo Walton von der UBS. Bayer hatte die Resultate auf dem Kardiologen-Kongress ESC in London am Sonntag veröffentlicht.
Derweil könnten die Titel des Aromen- und Duftstoffeherstellers Symrise von Nachrichten bewegt werden, wonach der Schweizer Konkurrent Givaudan einen Einstieg in den Markt für Tierfutter erwägt. Von dieser Erwägung sprach Givaudan-Chef Gilles Andrier in einem Interview gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Sowohl Symrise als auch der Schweizer Lebensmittelriese Nestle sind bereits in diesem schnell wachsenden Bereich tätig (mit Material von dpa-AFX).