Das Chaos in der Stahlsparte von Thyssenkrupp sowie der eskalierte Streit im Management rund um deren Neuaufstellung haben die Aktie am Vormittag belastet. Ausschlaggebend waren die Rücktritte von drei Vorstandsmitgliedern sowie vier Mitgliedern des Aufsichtsrats, darunter Stahlchef Bernhard Osburg und Aufsichtsratsvorsitzender Sigmar Gabriel. Gabriel führte die Rücktritte auf Differenzen mit thyssenkrupp-Chef Miguel López zurück.
Der Konflikt dreht sich um die geplante Restrukturierung und Verselbstständigung der defizitären Stahlsparte. Der Mutterkonzern Thyssenkrupp hielt die bisherigen Pläne für unzureichend angesichts von Herausforderungen durch Billigimporte aus China, hohe Energiepreise und eine schwache Konjunktur.
Analystenstimmen
Die Baader Bank hat die Aktie auf „Buy“ eingestuft und ein Kursziel von 16 Euro festgelegt. Analyst Christian Obst wies jedoch auf schwierige Zeiten für den Industriekonzern hin. Obst deutet an, dass die Bewertung der Aktie möglicherweise die Talsohle erreicht hat.
Parallel dazu hat die Deutsche Bank die Aktie nach einer Veranstaltung von Thyssenkrupp Nucera ebenfalls auf „Kaufen“ bestätigt, jedoch mit einem niedrigeren Kursziel von 13 Euro. Analyst Michael Kuhn betonte, dass die Wasserstoffbranche, trotz einiger überambitionierter Prognosen für das Jahr 2030, weiterhin strukturelles Wachstumspotenzial besitze. In den USA könnten einige Projekte erst nach Klärung von Unsicherheiten bei Steuergutschriften wieder anlaufen.
Das macht die Thyssenkrupp-Aktie:
Die Thyssenkrupp-Aktie fällt am Freitag leicht um knapp 0,1 Prozent, büßten zwischenzeitlich aber bis zu 1,8 Prozent ein (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.