Ryanair hat angekündigt, seine Flüge am Flughafen Berlin Brandenburg ab dem nächsten Sommer deutlich zu reduzieren. Finanztreff.de beleuchtet die Hintergründe. Die Aktie klettert derweil am Dienstagvormittag deutlich in die Höhe.
Ryanair plant, sein Angebot am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ab dem Sommer 2024 um etwa ein Fünftel zu reduzieren. Die Entscheidung folgt auf hohe Zugangskosten, die trotz wiederholter Forderungen des Unternehmens von der deutschen Regierung und dem Flughafenmanagement nicht gesenkt wurden. Infolgedessen wird die Anzahl der in Berlin stationierten Flugzeuge von neun auf sieben reduziert. Zu den Flugzielen, die ab Sommer 2024 nicht mehr angeboten werden, gehören Brüssel-Zaventem, Chania, Kaunas, Krakau, Luxemburg und Riga.
Die hohen Steuern und Gebühren betreffen nicht nur den BER, sondern auch andere deutsche Standorte wie Weeze, Köln, Frankfurt-Hahn, Nürnberg, Baden und Memmingen. Ob und in welchem Umfang diese Standorte ebenfalls von Reduktionen betroffen sein werden, ist derzeit unklar. Eddie Wilson, Ryanair-Chef für Deutschland, Österreich und die Schweiz, betonte, dass der Flugverkehr im Land noch nicht das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht habe. Am BER lagen die Passagierzahlen im vergangenen Jahr bei rund 70 Prozent des Vorkrisen-Niveaus.
Die Fluggesellschaft hat bereits davor gewarnt, ihre Präsenz in Berlin zu reduzieren und Kapazitäten in andere EU-Länder zu verlagern, wenn Deutschland nicht auf ihre Forderungen eingeht. Gefordert wurden unter anderem die Rücknahme einer Erhöhung der Luftverkehrssteuer und die Senkung der Flugsicherungsgebühren.
Das macht die Ryanair-Aktie:
Die Ryanair-Aktie steigt am Dienstag um rund fünf Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch