Der deutsche Bausektor hat im Juni einen Anstieg der Auftragseingänge verzeichnet. Der Gesamtwert der Bestellungen stieg preisbereinigt um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dabei viel das Wachstum in den einzelnen Segmenten jedoch höchst unterschiedlich aus. Trotzdem profitieren die Papiere von Hochtief und Heidelberg Material am Freitag von den Zahlen.
Besonders im Tiefbau gab es Zuwächse: Der Auftragseingang stieg gegenüber dem Mai um 8,1 Prozent. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Hochbau einen Rückgang des Auftragseingangs im Vergleich mit dem Vormonat um 2,8 Prozent.
Baubranche zieht wieder an
Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt sich ein ähnliches Bild. Der Gesamtwert der Bestellungen stieg real um 4,2 Prozent. Erneut war der Tiefbau der Treiber dieses Wachstums mit einem Anstieg der Aufträge um elf Prozent. Der Hochbau hingegen musste einen Rückgang des Neugeschäfts um drei Prozent hinnehmen.
Analysten heben den Daumen für Hochtief
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat jüngst erneut eine Kaufempfehlung für die Aktie von Hochtief ausgesprochen und das Kursziel von 121 auf 125 Euro angehoben. Zuvor hatte das Analysehaus Jefferies bereits am 21. August 2024 ebenfalls das Kursziel für Hochtief von 124 auf 134 Euro erhöht und die Einstufung "Buy" beibehalten. Analyst Graham Hunt hebt in seiner Analyse hervor, dass sich Hochtief zu einer "Cash-Maschine" entwickelt hat.
Während die LBBW ein Aufwärtspotenzial von rund 14 Prozent sieht, traut das Analysehaus Jefferies dem Papier einen Kursanstieg um 22 Prozent zu.
Das machen die Papiere von Heidelberg Materials und Hochtief
Am Freitagmorgen verzeichnete die Aktie von Hochtief zum Xetra-Handelsbeginn einen Kursgewinn von rund einem Prozent. Damit zeichnet sich ein neuer Ausbruchsversuch über die 110-Euro-Marke ab. Im Vergleich dazu stieg auch die Aktie von Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) um 0,9 Prozent. Allerdings hatte die Heidelberg-Materials-Aktie am Vortag ein Candlestick-Shooting-Star-Signal ausgebildet. Dieses wird von Charttechnikern als Verkaufssignal (Short Signal) interpretiert. Daher ist der Kursanstieg von Heidelberg Materials am heutigen Freitag umso beachtlicher (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri