Die BayWa-Aktie hat am Donnerstagmorgen einen freundlichen Start auf der Handelsplattform Xetra hingelegt. Grund dafür ist eine positive Nachricht des kriselnden Unternehmens. Gleichwohl sind selbst durch die nun ergriffene Maßnahme die Probleme längst nicht vom Tisch. Anleger beobachten die Entwicklungen rund um BayWa daher mit Argusaugen.
Um ihre Liquidität und Stabilität zu sichern, hat die angeschlagene BayWa AG mehrere Schritte unternommen. Ein zentraler Punkt dabei ist der Abschluss eines Überbrückungskreditvertrags in Höhe von 272 Millionen Euro. Außerdem wurden nachrangige Gesellschafter-Darlehen von den Hauptaktionären, der Bayerischen Raiffeisen Beteiligungs-AG (BRB AG) und Raiffeisen Agrar Invest (RAIG), mit einem Gesamtvolumen von 125 Millionen Euro vereinbart. Davon wurden bereits 75 Millionen Euro wurden. Diese Maßnahmen sollen mindestens bis zum 30. September 2024 die finanzielle Stabilität sichern, mit einer Option auf Verlängerung bis zum 31. Dezember 2024. Allerdings beläuft sich der Schuldenberg auf über fünf Milliarden Euro. Die jüngst generierten finanziellen Mittel sind daher nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Beteiligungen werden abgestoßen
Gleichzeitig generierte BayWa zusätzliche Mittel durch den Verkauf von Beteiligungen. Die BRB AG und DZ Bank AG erwarben BayWas Anteil an der BRB Holding GmbH für 120 Millionen Euro. Die RWA AG kaufte eine Beteiligung an der BSV Saaten GmbH für zehn Millionen Euro und der Verkauf von Getreide an RAIG sowie verbundene Unternehmen brachte weitere 20 Millionen Euro ein. Diese Verkäufe brachten insgesamt zusätzliche Liquidität von 547 Millionen Euro. Der Vorstand plant ein umfassendes Restrukturierungskonzept bis Ende September 2024 vorzulegen. Dieses soll die finanzielle Stabilität langfristig verbessern.
Das macht die BayWa-Aktie
Für die BayWa-Aktie geht es am Donnerstagmorgen leicht aufwärts. Bei Xetra steigt der Aktienkurs nach dem Handelsstart um rund 0,2 Prozent. Allerdings können diese "Gewinne" nicht über den katastrophalen Kursverlauf seit Jahresbeginn hinweg täuschen. Im laufenden Börsenjahr 2024 steht bisher ein Verlust von rund 57 Prozent zu Buche (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri