Hannover Rück hat mit den heute präsentierten Quartalszahlen die Prognosen zum Teil pulverisiert. Anleger feiern das Zahlenwerk. Die Aktie liegt mit Plus fünf Prozent am Montag klar an der DAX-Spitze. Bei den Analysten kommt der Rückversicherer ebenfalls gut weg. Diese haben auch die Dividenden im Blick.
Der Rückversicherer Hannover Rück hat im zweiten Quartal 2024 ein Nettoergebnis von 603 Millionen Euro erzielt. Damit hat er die Konsensprognose von 519 Millionen Euro klar geschlagen. Das Vorjahresergebnis von 475 Millionen Euro wurde ebenfalls deutlich übertroffen. Auch sonst stellte der Rückversicherer ein starkes Zahlenwerk vor.
Nicht nur bei den Anlegern, sondern auch bei den Analysten stoßen die Quartalszahlen weitestgehend auf positives Echo. Am zurückhaltendsten ist noch die Schweizer Großbank UBS. Sie hat für Hannover Rück „Neutral“ mit einem Kursziel von 234 Euro belassen. Selbst UBS-Analyst Will Hardcastle spricht allerdings von einem starken zweiten Quartal, vor allem in Bezug auf Großschäden, die Vertragserneuerungsrunden und die Ausschüttungen.
Deutlich höher sieht die RBC den fairen Wert der Aktie. Sie stuft Hannover Rück weiter auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 283 Euro ein. RBC-Analyst Derald Goh verweist insbesondere auf ein starkes Rückversicherungsgeschäft für Schaden- und Unfallversicherungen. Die für Versicherer wichtige Schaden-Kosten-Quote scheine sich in diesem Bereich verbessert zu haben.
Ein Kursziel von sogar 290 Euro geben sowohl Jefferies als auch JPMorgan aus. Kamran Hossain von JPMorgan zufolge lag der Nettogewinn des Rückversicherers 13 Prozent über der Konsensschätzung, das operative Ergebnis im Segment Lebens- und Krankenversicherung sogar rund um ein Drittel. Auch die Solvabilität sei stark, sie könnte für höhere Ausschüttungen des Unternehmens sprechen.
Philip Kett verweist darauf, dass sich das Management zufrieden geäußert mit Blick auf die Bonitätseinstufungen geäußert hat und äußerte sich zudem zu den Dividenden des Rückversicherers. Dem Experten zufolge nähern sich die verschiedenen Bewertungen des Kapitals des Rückversicherers durch die Ratingagenturen einander an.
Kett sieht vor diesem Hintergrund keinen Anlass für Änderungen an der Dividendenstrategie gebe. Die Aussichten auf eine Sonderdividende hätten sich den Aussagen des Managements zufolge verbessert.