BESSENBACH (dpa-AFX) - Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland hat im zweiten Quartal das eingetrübte Marktumfeld deutlich zu spüren bekommen. Der Umsatz fiel um 8,7 Prozent auf gut 507 Millionen Euro, wie das im Nebenwerte-Index SDax notierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Organisch, also unter anderem ohne den Zukauf des schwedischen Bremsenspezialisten Haldex, betrug das Minus sogar 10,8 Prozent. Seine Jahresprognose bestätigte SAF-Holland und peilt weiterhin Erlöse von rund zwei Milliarden Euro an. Die Aktie gab dennoch nach.
Am Vormittag notierte das Papier 5,3 Prozent im Minus bei 17,14 Euro und gehörte damit zu den schwächsten Werten im SDax. Warburg-Analyst Fabio Hölscher verwies auf etwas weiter eingetrübte Aussichten für den Anhänger-Markt in Europa und Indien. Die jüngste Erholung hat die Aktie damit abgebrochen, am Vortag war sie bereits am Widerstand der 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend gescheitert. Seit Jahresbeginn steht aber noch ein Plus von gut 13 Prozent zu Buche.
SAF-Holland leidet derzeit vor allem im Erstausrüstungsgeschäft unter einer schwachen Nachfrage in Europa und Amerika. Der Anteil am Gesamtumsatz dieser größten Sparte ist mittlerweile auf rund die Hälfte zusammengeschrumpft. Derweil legt das margenträchtige Ersatzteilgeschäft immer weiter zu. In der Folge wurde der Nutzfahrzeugzulieferer trotz geringerer Erlöse profitabler.
Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) stieg im abgelaufenen Quartal um 6,7 Prozent auf 54,2 Millionen Euro, die entsprechende Marge betrug 10,7 Prozent nach 9,1 Prozent ein Jahr zuvor.
Bereits Mitte Juni hatte SAF-Holland fürs zweite Quartal einen Wert zwischen 10,5 und 11 Prozent in Aussicht gestellt. Im Gesamtjahr peilt der Nutzfahrzeugzulieferer weiterhin 10 Prozent an.
"Das konjunkturresiliente Ersatzteilgeschäft und weitere Synergien aus der Haldex-Akquisition werden wertvolle Beiträge zur Profitabilität leisten", sagte Unternehmenschef Alexander Geis laut Mitteilung. Geis hob außerdem ein striktes Kostenmanagement hervor.
Unter dem Strich verdiente SAF-Holland auch dank einer niedrigeren Steuerquote 24 Millionen Euro und damit über ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Der freie Barmittelzufluss aus dem operativen Geschäft fiel mit 56,8 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr./niw/lew/mis