Evotec hat am Dienstagabend eine Gewinnwarnung veröffentlicht, die Erwartungen für Umsatz und Gewinn wurden erheblich reduziert. Die Ankündigung führte dazu, dass der Aktienkurs stark gefallen ist und auf den niedrigsten Stand seit fast acht Jahren rutschte, was bei Anlegern für große Unruhe sorgt.
Evotec hat am Dienstagabend eine Gewinnwarnung herausgegeben, die erhebliche Auswirkungen auf den Aktienkurs hatte. Das Unternehmen senkte seine Prognosen für Umsatz und Gewinn deutlich, was die Anleger enttäuschte. Die neue Umsatzprognose liegt nun bei 790 bis 820 Millionen Euro, was nur einen niedrigen einstelligen prozentualen Zuwachs gegenüber den 781 Millionen Euro des Vorjahres bedeutet. Ursprünglich hatte das Unternehmen ein zweistelliges Wachstum angekündigt. Beim operativen Ergebnis wird jetzt ein EBITDA von nur noch 15 bis 35 Millionen Euro erwartet, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 66,4 Millionen Euro des Vorjahres.
Reaktionen und Kursverlauf
Die Ankündigung führte bereits im vorbörslichen Handel auf Tradegate zu einem zeitweisen Kursrutsch der Aktie um bis zu 28 Prozent auf etwa 6 Euro, woraufhin der Aktienkurs auf den niedrigsten Stand seit Ende 2016 fiel. Zehn Minuten nach Handelsbeginn wurden die Papiere dann noch weiter abgestraft und 38 Prozent leichter bei 5,14 Euro gehandelt. Am gestrigen Dienstag lag der Kurs noch bei 8,33 Euro. Im Vergleich zum Mehrjahreshoch von fast 46 Euro im September vor einigen Jahren hat sich der Börsenwert nun um fast 90 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro reduziert. Die Performance seit Jahresbeginn beträgt minus 76 Prozent.
Analystenbewertungen und weitere Herausforderungen
Analysten reagierten prompt. Benjamin Jackson von Jefferies betonte die erhebliche Abweichung von den bisherigen Erwartungen und die Notwendigkeit, das Vertrauen bei den Anlegern zurückzugewinnen. Charles Weston von RBC kritisierte die verspätete Anpassung der Prognosen und wies darauf hin, dass dies die Glaubwürdigkeit des Managements beschädigt hat. Weitere belastende Faktoren sind der anhaltende Margendruck sowie die langsamere Umwandlung von Aufträgen in Umsätze. Besonders im Forschungssegment registriert Evotec einen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich. Hohe Kosten beim Kapazitätsaufbau der Tochter Just-Evotec Biologics belasten zusätzlich den operativen Gewinn. Zudem sorgte die Verschiebung eines geplanten Kapitalmarkttages im Oktober für weiteren Unmut unter den Investoren.
Die vollständigen Zahlen wird Evotec am 14. August veröffentlichen. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen die aktuelle Krise bewältigen wird.