Evotec sind in den vom AKTIONÄR erwarteten freien Fall übergangen. Zu schwer wiegt die Enttäuschung der Aktionäre über die miserable Performance von Unternehmen und Management, das einmal mehr in diesem Jahr für lange Gesichter sorgt. Das, was Anleger jetzt allerdings zu lesen bekommen, entbehrt jeder Logik.
"Evotec jetzt im Angebot.! Evotec, nimm drei, zahl zwei. Evotec im Ausverkauf, greifen Sie jetzt zu!" Marktverkäufer, die heute versuchen sollten Evotec an Mann und Frau zu bringen, dürften hungrig ins Bett gehen. Niemand möchte die Aktie des Hamburger Unternehmens derzeit haben. Und das obwohl das Papier um 40 Prozent fällt! Niemand?
Vollkommen im Widerspruch dazu fallen die ersten Kommentare der Analysten aus. Beispiel Jefferies. Die Amerikaner sagen zwar, der Frust der Investoren sei groß und dürfte durch die Verschiebung des Kapitalmarkttages noch größer werden, belassen ihre Einschätzung aber in einer ersten Reaktion bei "Buy". Und das Kursziel passt Analyst Benjamin Jackson auch nicht an. Er sieht den Fair Value weiterhin bei 16 Euro. Evotec ein Verdreifacher? Laut Jefferies schon.
Charles Weston von RBC kommt zum Schluss, dass die ohnehin nur begrenzte Glaubwürdigkeit von Management und Vorstand nun noch stärker beschädigt sei. Doch auch er ändert (zunächst) nichts an der Einschätzung, die da weiterhin lautet "Outperform". Kursziel: 16 Euro.
Reaktionsfreudiger mit Blick auf die Einschätzung reagieren bisher ODDO BHF und Warburg Research. Während Warburg moderat von 18 auf 14 Euro senkt, setzt ODDO deutlicher an. Hier geht es von Outperform auf Neutral zurück, und von 13,50 Euro auf 7,50 Euro. Immerhin noch beinahe 50 Prozent Potenzial, die dort gesehen werden.