Wenn der DAX tiefrot ist, findet man Vonovia in aller Regel bei den wenigen Gewinnern. Gewinner gibt es heute gar nicht im deutschen Leitindex. Dass Vonovia aber sogar zu den größten Verlierern zählt, überrascht dennoch – zumal die Aktie des Wohnungskonzerns heute sogar eine Kaufempfehlung erhält.
Mit einem Minus von zeitweise über fünf Prozent zählt Vonovia am Montag zu den fünf größten Verlierern im DAX. Zu Handelsbeginn sah das noch anders aus. Im frühen Handel zählte die Aktie noch zu denen, die am wenigsten abgestraft wurden. Kein Wunder, gelten Immobilien-Aktien wie Vonovia aufgrund der hohen Schulden der Konzerne doch als Gewinner sinkender Zinsen.
Darüber hinaus trifft die Wohnungskonzerne eine mögliche Rezession weniger hart als andere Branchen, zumal speziell in Deutschland die Nachfrage nach Mietwohnungen das Angebot nach wie vor deutlich übersteigt. Auch die Immobilienpreise erholen sich weiterhin.
Die US-Bank JPMorgan bleibt für die Aktie des größten deutschen Wohnungskonzerns weiter zuversichtlich. Analyst Neil Green hat die Einstufung für Vonovia auf „Overweight“ belassen. Das Kursziel lautet 36,00 Euro. Neil zufolge dürfte die Bewertung der Bestände der Immobiliengruppe die Talsohle erreicht haben. Daher sei nun wieder mit steigenden Bewertungen zu rechnen, voraussichtlich im prozentual niedrigen einstelligen Bereich.
Die Anleger interessiert das alles heute offensichtlich nicht. Damit bleibt die Aktie im Seitwärtstrendkanal gefangen. Seit Monaten pendelt Vonovia zwischen 24 und 30 Euro vor sich hin. Dass der erhoffte Ausbruch aus dem Seitwärtstrend in diesem Marktumfeld gelingt, war zwar nicht zu erwarten. Dass Vonovia zu den größten DAX-Verlierern zählt aber auch nicht. Nun befindet sie sich wieder deutlich unter der oberen Begrenzung des Seitwärtstrendkanals. Charttechnisch herrscht damit ein Patt.