Shell hat im zweiten Quartal unerwartet hohe Gewinne erzielt und damit die Prognosen übertroffen. Dennoch sind die Gewinne im Vergleich zum vorangegangenen Quartal zurückgegangen. Mit weiteren Aktienrückkäufen und einer stabilen Dividende bleibt Shell für Investoren attraktiv, trotz bevorstehender Abschreibungen und Herausforderungen im Bereich erneuerbarer Energien.
Die Shell plc hat im zweiten Quartal 2024 angepasste Gewinne von 6,3 Milliarden US-Dollar erzielt, was über den von Analysten prognostizierten 5,9 Milliarden Dollar liegt. Trotz dieses positiven Ergebnisses gingen die Gewinne im Vergleich zum ersten Quartal um 19 Prozent zurück. Shell kündigte ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Wert von 3,5 Milliarden Dollar an, das in den nächsten drei Monaten abgeschlossen sein soll. Die London-gelisteten Aktien von Shell haben seit Jahresbeginn um mehr als zehn Prozent zugelegt und damit ihre europäischen Wettbewerber übertroffen. Die Dividende bleibt unverändert bei 34 Cent pro Aktie.
Strategische Maßnahmen und Herausforderungen
CEO Wael Sawan betonte die starken operativen und finanziellen Ergebnisse sowie die Fortschritte bei den Finanzzielen des Capital Markets Day 2023. Seit 2022 konnten Kosteneinsparungen von 1,7 Milliarden Dollar realisiert werden. Shell warnte jedoch vor Abschreibungen von bis zu zwei Milliarden Dollar aufgrund des Verkaufs der Raffinerie in Singapur und der Aussetzung der Bauarbeiten an einer Biofuel-Anlage in Rotterdam. Der Verkauf der Raffinerie soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Leistung in verschiedenen Geschäftsbereichen
Im Segment Integrated Gas erzielte Shell ein bereinigtes Ergebnis von 2,675 Milliarden Dollar, während das Upstream-Geschäft 2,336 Milliarden Dollar erreichte. Die Bereiche Marketing sowie Chemicals & Products trugen ebenfalls positiv bei. Im Bereich Renewables & Energy Solutions verzeichnete das Unternehmen hingegen ein negatives bereinigtes Ergebnis von 187 Millionen Dollar. Für das dritte Quartal wird eine Produktion im Integrated Gas-Bereich zwischen 920.000 und 980.000 Barrel Öläquivalent pro Tag (kboe/d) und im Upstream-Bereich zwischen 1,580 und 1,780 kboe/d erwartet. Die Refinery Utilisation wird zwischen 83 und 91 Prozent prognostiziert.
Das macht die Shell-Aktie
Lang & Schwarz taxierte die Papiere des breit aufgestellten Energie-Players im frühen Handel um 1,4 Prozent höher auf 34,28 Euro.