Die große Mehrheit der Anleger schenkt der Aktie des österreichischen Anlagenbauers Andritz nur wenig Aufmerksamkeit und das, obwohl sich das Unternehmen in dem aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld gut behaupten kann; die Aktie legt am Dienstag kräftig zu, das ist der Grund.
Andritz ist ein international tätiges Unternehmen, das sich auf den Bau von Maschinen und Anlagen verschiedener Industriezweige spezialisiert hat. Neben der Papier- und Zellstoffindustrie sind die Österreicher im Bereich der Wasserkraft, Metallverarbeitung, Umwelttechnik und in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie tätig.
Die Geschäfte des Anlagenbauers entwickeln sich trotz der Wirtschaftsflaute sehr stabil, dies verdeutlichen die Unternehmenszahlen zum ersten Halbjahr. Hier verzeichnete die Firma einen Umsatzrückgang von 18 Prozent, der im Wesentlichen auf das Ausbleiben von Aufträgen aus den Bereichen Pulp & Paper sowie Metals zurückzuführen ist. Extrem gut liefen hingegen die Geschäfte mit „grünen“ Produkten, hier verzeichnet der Konzern ein sattes Auftragsplus von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Am Dienstag kann die Aktie in einem allgemeinen positiven Börsenumfeld knapp fünf Prozent zulegen. Auslöser hierfür ist die Bekanntgabe eines Aktienrückkaufprogramms in Höhe von rund zwei Prozent des Grundkapitals, das entspricht etwa einer Größenordnung von etwas mehr als zwei Millionen Aktien.
Die Tatsache, dass Andritz trotz des Umsatzrückgangs den Halbjahresgewinn von 221,5 Millionen Euro auf knapp 224 Millionen Euro steigern kann, zeigt die eigentliche Stärke des Konzerns. Die Österreicher rechnen nicht mit einer schnellen Erholung der Märkte und fokussieren sich weiter auf Steigerung der Kosteneffizienz. Mit einem derzeitigen KGV 10 und einer Dividendenrendite von 4,4 Prozent ist die Aktie durchaus einen Blick wert.