Die laufende Berichtssaison in Deutschland hat unterschiedliche Reaktionen der Märkte hervorgerufen. Die Quartalsberichte von Mercedes-Benz und BASF dürften den DAX am Freitag unter Druck setzen, da die Zahlenwerke in Summe hinter den Erwartungen zurück blieben. Diese Themen könnten die Kurse am deutschen Aktienmarkt zudem maßgeblich beeinflussen:
1. Schwache Vorgaben von der Wall Street
Der US-Aktienmarkt zeigte sich weiterhin von seiner schwachen Seite, insbesondere im Technologiesektor. Nach einem deutlichen Ausverkauf zur Wochenmitte setzten die Technologiewerte ihre Verluste auch am Donnerstag fort. Ein kurzfristiger Stabilisierungsversuch scheiterte, was zu abermaligen Abverkäufen führte.
Besonders stark betroffen war die Halbleiterbranche, nachdem Unternehmen wie STMicroelectronics und BE Semiconductor ihre Unternehmensziele nach unten korrigiert hatten. Diese negativen Nachrichten aus Europa verstärkten den Verkaufsdruck und zogen den gesamten Technologiesektor nach unten. Trotz dieses Rückschlags verzeichnete der Dow Jones ein leichtes Plus von 0,20 Prozent und schloss bei 39.935 Punkten, während der S&P 500 um 0,51 Prozent auf 5.399 Punkte fiel und der Nasdaq100 mit einem Minus von 1,06 Prozent auf 18.830 Punkte schloss.
2. Stabilisierungsversuch in Asien
In Asien stabilisieren sich die wichtigsten Aktienmärkte nach jüngsten Verlusten. Der japanische Nikkei 225 zeigte sich im späten Handel am Freitag unverändert, während der Hang Seng in Hongkong um 0,2 Prozent zulegen konnte. Der CSI 300, der die 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen umfasst, tendierte ebenfalls unverändert. Trotz der anhaltenden Schwäche der US-Technologiewerte gelang es einigen asiatischen Märkten, leichte Gewinne zu verzeichnen, was zur allgemeinen Stabilisierung beitrug.
3. Ölpreise ziehen an
Die Ölpreise zeigen am Freitagmorgen eine leichte Aufwärtsbewegung. Der Brent-Ölpreis notiert bei 82,53 USD, was einem Anstieg von 0,16 USD entspricht. Ebenso legt der WTI-Ölpreis zu und erreicht 78,45 USD, ein Plus von 0,18 USD. Diese Entwicklungen sind für die Marktteilnehmer von Bedeutung, da schwankende Energiepreise oft als Indikator für die allgemeine wirtschaftliche Stabilität und zukünftige Inflationstendenzen betrachtet werden.
4. Konjunkturdaten
Folgende Konjunkturdaten stehen heute auf der Agenda:
14:30 USA: Private Einkommen und Ausgaben 6/24
16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 7/24 (endgültig)
5. Unternehmensnews
Die Aktien von Mercedes-Benz verloren vorbörslich rund zwei Prozent. Auslöser dafür waren die jüngsten Quartalszahlen. Konzernchef Ola Källenius berichtete von einem Umsatzrückgang sowie einem erheblichen Gewinneinbruch. Hinzu kam, dass die Renditeprognose für die Autosparte nach unten hin angepasst wurde. Händler und Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen enttäuscht und attestierten einen eher ernüchternden Zwischenbericht.
Auch BASF stand unter Druck. Der weltgrößte Chemiekonzern verzeichnete im vergangenen Quartal einen deutlicheren Umsatzrückgang als erwartet. Zwar konnte der bereinigte operative Gewinn leicht zulegen, doch die Ergebnisentwicklung im Bereich "Agricultural Solutions", der Produkte für die Landwirtschaft bündelt, fiel enttäuschend aus und wurde von Analysten bemängelt. Infolgedessen gaben die BASF-Aktien vorbörslich ebenfalls deutlich nach (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, BASF.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.