Die Aktie von Hugo Boss ist am Mittwoch auf ein neues Mehrjahrestief gefallen. Grund dafür sind die schwachen Ergebnisse des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH und eine Herabstufung durch die Investmentbank Exane BNP Paribas.
Ein wesentlicher Grund für die Schwäche sind die enttäuschenden Ergebnisse des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH, der am Mittwoch seine Zwischenberichte vorlegte. Diese Berichte führten zu einem Kursverlust von über sechs Prozent bei LVMH und wirkten sich negativ auf den gesamten Luxussektor aus, worunter auch Hugo Boss zu leiden hatte. Das organische Umsatzwachstum lag im Q2 bei einem Prozent und damit deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die fast dreimal so viel erwartet hatten.
Positiv zu vermerken ist die Nachfrage durch chinesische Touristen im Ausland, insbesondere in Japan, das von einem schwachen Yen profitierte. Jedoch fielen die Erlöse in der chinesischen Region. Finanzchef Jean-Jacques Guiony erklärte, dass chinesische Kunden wegen der Preisvorteile auf Reisen nach Japan warten. Zudem stellte er einen Margendruck fest.
Für das erste Halbjahr meldete LVMH einen Umsatzrückgang von einem Prozent auf 41,7 Milliarden Euro bei einem organischen Wachstum von zwei Prozent. Insbesondere die wichtigste Sparte, Mode und Lederwaren, erzielte nur ein organisches Wachstum von einem Prozent im Vergleich zu einundzwanzig Prozent im Vorjahr. Rückgänge gab es auch bei Spirituosen sowie Uhren- und Schmucksegmenten.
Operativ sank das bereinigte Ergebnis um acht Prozent auf 10,65 Milliarden Euro. Der Nettogewinn fiel um 14 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro, wobei negative Währungseffekte belastend wirkten.
Herabstufung belastet
Zusätzlich verschärfte eine Herabstufung durch Exane BNP Paribas die Lage. Die Aktie von Hugo Boss wurde von „Outperform“ auf „Underperform“ herabgesetzt, und das Kursziel nahezu halbiert, von 63 auf 32 Euro. Analyst Anthony Charchafji erklärte, dass die jüngste Gewinnwarnung von Hugo Boss eine Fortsetzung einer Serie von Enttäuschungen darstelle. Er senkte seine Ergebnisschätzungen bis 2026 um etwa 30 Prozent und sieht das Risiko, dass die Jahresziele für 2024 und 2025 möglicherweise nicht erreicht werden.
Zuzanna Pusz von UBS kommentierte, dass eine Gewinnerholung bei Luxusgüterunternehmen wie LVMH sich verzögern werde, während Chiara Battistini von JPMorgan bemerkte, dass selbst Branchengrößen wie LVMH nicht immun gegenüber einem unsicheren Umfeld seien.
Das macht die Hugo-Boss-Aktie:
Die Hugo-Boss-Aktie fällt am Mittwoch mit einem Minus von 3,5 Prozent auf ein neues Mehrjahrestief (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hugo Boss, LVMH.