Bayer braucht dringend Erfolge in der Pharma-Pipeline. Nach einem massiven Studienrückschlag im vergangenen Jahr mit dem großen Hoffnungsträger Asundexian (DER AKTIONÄR berichtete) richtet sich der Fokus unlängst auf weitere Spätphasen-Studiendaten. Denn der Druck steigt. Schließlich verlieren die beiden Top-Seller Xarelto und Eylea peu à peu ihren Patentschutz.
In einer aktuellen Studie hebt die US-Bank JPMorgan einen "neuen" Hoffnungsträger hervor. In den kommenden Wochen und Monaten würden Daten zu einer Studie mit dem Medikament Kerendia gegen chronische Nierenerkrankung bei bestimmten Herzinsuffizienz-Patienten als nächstes wichtiges Ereignis erwartet, so Analyst Richard Vosser. Diese Daten seien für Kerendia von großer Bedeutung, da sie darüber entscheiden dürften, ob das Produkt einen Umsatz von annähernd drei Milliarden Euro erzielen könne, was zu höheren Konsensschätzungen führen und dazu beitragen könnte, die Einbußen durch den Blutgerinner Xarelto auszugleichen.
Vosser stuft Bayer weiterhin mit "Neutral" ein und beziffert das Kursziel auf 34 Euro.
Kerendia (Wirkstoff Finerenon) ist bereits am Markt und wird zur Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung (mit krankhaftem Vorkommen des Proteins Albumin im Urin) in Verbindung mit Typ 2-Diabetes eingesetzt. Im ersten Quartal erlöste Bayer mit dem Nierenmedikament 85 Millionen Euro nach 52 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Ein Plus von rund zwei Dritteln.
(Mit Material von dpa-AFX)