Die Aktie der Varta AG verliert am Montagmorgen rund 70 Prozent. Grund dafür ist eine Mitteilung vom Sonntagabend, wonach das Unternehmen eine Restrukturierung unter Verwendung des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) plant. Dieser sieht unter anderem die Verdrängung der Altaktionäre vor und stellt diese vor einen Totalverlust.
Im Detail plant Varta aufgrund der drohenden Insolvenz eine Restrukturierung unter Verwendung des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG). Diese Maßnahmen sollen die Insolvenz abwenden, damit das Unternehmen die Geschäftstätigkeit fortsetzen und Arbeitsplätze sichern kann. Allerdings wird erwartet, dass bestehende Aktionäre durch einen Kapitalschnitt und die Herabsetzung des Grundkapitals auf null ihre Anteile vollständig verlieren. Ein von AuxilPartner erarbeitetes Sanierungsgutachten soll überarbeitet werden, da ein profitabler Wachstumskurs bis Ende 2026 weiterhin unsicher bleibt.
Kapitalgeber dringend gesucht
Michael Giesswein, Chief Restructuring Officer (CRO) von Varta, betonte die Notwendigkeit einer erheblichen Reduzierung der Schulden, da diese notwendige Investitionen verhindern. Die Gläubiger fordern frisches Kapital, um die finanzielle Stabilität wiederherzustellen. Gespräche mit potenziellen Investoren, darunter Gesellschaften im Umfeld von Michael Tojner und der Porsche AG, laufen. Der finanzielle Bedarf wird im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich veranschlagt.
Das sagt die DZ Bank
Die DZ BANK hat den fairen Wert der Varta-Aktie auf null Euro gesenkt und eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen.
Das macht die Varta-Aktie
Bei Lang & Schwarz fiel der Varta-Aktienkurs vorbörslich bereits um 70 Prozent. In den Xetra-Handel startete das Papier schließlich mit einem Minus von rund 77 Prozent. Eine Erholung ist jedoch nicht mehr in Sicht: Das Maßnahmenpaket sieht unter anderem das Delisting der Aktie vor. Damit droht allen bisherigen Aktionären über kurz oder lang der Totalverlust, wenn sie an ihren Aktien festhalten (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri