Der Schweizer Industriekonzern ABB hat am Donnerstag seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2024 veröffentlicht. Der Gewinn sprang zwar deutlich in die Höhe, die Analysten zeigten sich jedoch von der Entwicklung des Auftragseingang enttäuscht. Die Aktie rauscht in die Tiefe.
Der Umsatz stiegen um ein Prozent auf 8,24 Milliarden US-Dollar. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte entspricht dies einem Anstieg von vier Prozent. Die operative Gewinnmarge (Ebita) erreichte mit einem Anstieg um 1,5 Prozent auf 19 Prozent ein neues Allzeithoch. Der Reingewinn des Unternehmens stieg um 21 Prozent auf 1,096 Milliarden US-Dollar an.
Prognose bestätigt
Für das Gesamtjahr 2024 bestätigt ABB die Erwartung einer operativen Ebita-Marge von rund 18 Prozent sowie ein Umsatzwachstum von rund fünf Prozent. Im dritten Quartal 2024 wird ein höheres Umsatzwachstum als im zweiten Quartal erwartet, wobei die operative Ebita-Marge bei rund 18,5 Prozent oder leicht darunter liegen soll.
Der Auftragseingang blieb auf vergleichbarer Basis stabil bei 8,44 Milliarden US-Dollar, ging jedoch in US-Dollar um drei Prozent zurück. Verbesserungen waren in den Geschäftsbereichen Elektrifizierung und Prozessautomation zu verzeichnen, während in der Fertigungsautomation und im E-Mobility-Geschäft eine schwache Entwicklung beobachtet wurde.
Analystenstimme
Goldman Sachs behielt die Konsensschätzungen für das Gesamtjahr stabil, betonte jedoch die Herausforderungen aufgrund des bisherigen Wachstums. JPMorgan hob hervor, dass die hohe Marge durch einen Einmaleffekt begünstigt wurde. Analyst Andrew Wilson hat seine Bewertung auf "Neutral" mit einem Kursziel von 45 Franken belassen. Er erklärte, dass die Ergebnisse des zweiten Quartals schwächer als erwartet ausfielen, da sowohl die Aufträge als auch der Umsatz unter den Konsensschätzungen lagen. Wilson wies außerdem darauf hin, dass die gute Marge des Industriekonzerns durch einen einmaligen Effekt begünstigt wurde.
Das macht die ABB-Aktie:
Die ABB-Aktie fällt um 6,8 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch