Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich die Anleger zum Wochenstart eher zurückhaltend. Der DAX verzeichnete einen leichten Verlust von 0,09 Prozent und schloss den Tag bei 18.732 Punkten. Auch der MDAX fiel um 0,36 Prozent auf 25.811 Punkte. Der EuroStoxx verringerte sich um 0,2 Prozent.
Noch zum Ende der vergangenen Woche hatte der DAX einen bedeutenden technischen Fortschritt erzielt, indem er einen seit Mitte Mai bestehenden Korrekturtrend durchbrach. Bei einem Stand von 18.892 Punkten erreichte der Index seine Bestmarke im Juni.
Experten der Berenberg Bank sehen den Weg zur Bestmarke des DAX nun geebnet und blicken optimistisch auf die bevorstehende Berichtssaison, die als bedeutender Test für den DAX gelten könnte. Die Marktstimmung bleibt insgesamt positiv, wobei Jürgen Molnar von RoboMarkets prognostiziert, dass die Federal Reserve möglicherweise im September die Zinsen senken wird. Auch ein weiterer Zinsschritt in diesem Jahr steht im Raum, was die Aussichten auf ein robustes Börsenjahr zusätzlich stützen könnte. Molnar sieht den DAX auf Kurs zur Marke von 19.000 Punkten.
Auf politischer Ebene könnten Ereignisse in den USA die Börse beeinflussen. Ein Anschlag auf Ex-Präsident Donald Trump könnte den Wahlkampf erheblich beeinflussen und politische Spannungen erhöhen. Die Helaba verweist darauf, dass Trump den Vorfall politisch nutzen könnte, was Molnar als Wiederaufleben des „Trump-Trades“ beschreibt.
Unternehmensnews
Europäische Rüstungsunternehmen zeigten sich am Montag stark. Rheinmetall, Hensoldt und Renk verbuchten Kursgewinne zwischen 1,4 Prozent und 2,0 Prozent.
Auf der anderen Seite waren die Werte im Bereich erneuerbarer Energien unter Druck. RWE und Siemens Energy verzeichneten Abgaben von bis zu 2,6 Prozent. Dies ist auf die Befürchtung zurückzuführen, dass ein erneuter Fokus auf fossile Energieträger unter einer möglichen Trump-Administration die Nachfrage nach sauberen Energien beeinträchtigen könnte.
Beim Windkraft-Spezialisten Nordex kam es nach einem starken Lauf zu Gewinnmitnahmen. Im zweiten Quartal erhielt der Turbinenhersteller weniger Aufträge als im Vorjahr, was den Kurs in der Spitze um mehr als fünf Prozent sinken ließ. Die Citigroup bezeichnete die Auftragszahlen jedoch als besser als befürchtet, was das Minus schließlich auf 3,2 Prozent reduzierte.
Die Aktien des Agrarhandels- und Energieunternehmens Baywa erlebten einen erheblichen Kurseinbruch um 34 Prozent. Grund dafür ist die Ankündigung, aufgrund einer erdrückenden Schuldenlast einen Sanierungsgutachter hinzuzuziehen.
Die Lufthansa notierte mit einem Verlust von 2,1 Prozent, was auf eine Verkaufsempfehlung des Stifel-Analysten Johannes Braun zurückgeht.
Aktien von Hugo Boss gerieten mit einem Abschlag von 2,5 Prozent in den Abwärtssog des schwächelnden Luxusgütersektors. Enttäuschende Geschäftszahlen des Schweizer Uhrenkonzerns Swatch und die gestrichene Dividende des Londoner Modehauses Burberry prägen derzeit das Branchenbild in Europa negativ (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch