Die EU hat vorläufige Strafzölle auf den Import von Elektroautos aus China eingeführt. Chinesische Hersteller wie BYD, Geely und SAIC sind besonders stark betroffen. Europäische Automobilbauer wie VW und Mercedes-Benz und kritisierten das Vorhaben davor stark.
Konkret steht für den Hersteller BYD ein vorläufiger Strafzoll von 17,4 Prozent, für Geely 19,9 Prozent und für SAIC 37,6 Prozent im Raum. Für andere Hersteller beträgt der Strafzoll 20,8 Prozent, während nicht kooperierende Firmen 37,6 Prozent zahlen müssen.
Diese Zölle gelten vorläufig für vier Monate. Eine endgültige Entscheidung fällt nur, wenn mindestens fünfzehn EU-Staaten, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung repräsentieren, zustimmen. Bis dahin sind Sicherheitsleistungen zu hinterlegen, aber die Zölle sind noch nicht zahlbar.
Furcht vor Gegenschlag Chinas
Die Untersuchungen der EU-Kommission ergaben, dass China die Wertschöpfungskette für Elektroautos stark subventioniert, was zu einer starken Konkurrenzsituation für europäische Autohersteller führt. Diese Fahrzeuge aus China sind im Schnitt rund 20 Prozent günstiger als vergleichbare Modelle der EU-Hersteller. Doch China ist für die europäischen Autohersteller der drittgrößte Absatzmarkt – nun wird eine Vergeltungsmaßnahme erwartet. Sollte China in den kommenden vier Monaten keine überraschenden Zugeständnisse machen, könnten die endgültigen Strafzölle eingeführt werden.
"Ich hoffe, dass die europäische und die chinesische Seite aufeinander zugehen, Aufrichtigkeit zeigen und den Konsultationsprozess beschleunigen", sagte ein Sprecher des Pekinger Handelsministeriums am Donnerstag. China zeigt sich gegen die Anti-Subventionsuntersuchung und plädiert für eine faire Behandlung und Verhandlungen. Seit dem 22. Juni haben mehrere Konsultationsrunden auf technischer Ebene zwischen China und Europa stattgefunden, ohne dass bisher ein abschließendes Ergebnis erzielt wurde.
Das machen die Auto-Aktien:
Die VW-Aktie steigt um 0,7 Prozent, die Papiere von Mercedes-Benz um 0,5 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenkonflikte
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