Mit einem KGV von 10,7 ist die Allianz alles andere als teuer bewertet. Den österreichischen Konkurrenten Vienna Insurance Group gibt es aber sogar noch um ein Vielfaches günstiger. Und dennoch müssen sich die Österreicher nicht vor dem deutschen Konkurrenten verstecken – weder fundamental noch bei der Dividende.
Die Aktie der Vienna Insurance Group ist im Frühjahr aus ihrem Dornröschenschlaf geküsst worden. Nach der Dividendenausschüttung vor rund einem Monat kam sie dann aber nicht mehr so recht vom Fleck. Der kleine Abverkauf hat eine positive Folge. Die Aktie ist ein absolutes Schnäppchen, selbst im Vergleich mit der ohnehin moderat bewerteten Versicherungskonkurrenz.
So weisen Europas Branchenführer Allianz und AXA derzeit KGVs von 10,7 und 8,8 aus. Letztere kam vor allem aufgrund der politischen Turbulenzen im Heimatmarkt Frankreich zuletzt etwas unter die Räder. Beide Versicherungsriesen sind damit alles andere als teuer bewertet. Die Vienna Insurance Group toppt das mit einem KGV von 5,9 dennoch deutlich.
Dabei sind die Österreicher ebenfalls stark aufgestellt, vor allem im österreichischen Heimatmarkt sowie in ost- und südosteuropäischen Wachstumsmärkten. Der Gewinn dürfte daher in den kommenden Jahren weiter zulegen und das KGV so noch tiefer nach unten drücken. Auf Basis der Prognosen für das Geschäftsjahr 2025 liegt das KGV bei nur noch 5,7.
Auch für Dividendenjäger lohnt sich ein Blick auf die Vienna Insurance Group. Auf Basis des aktuellen Kursniveaus liegt die prognostizierte Dividendenrendite für das laufende Geschäftsjahr bei 5,5 Prozent. Die Allianz bietet mit 5,7 Prozent in etwa gleich viel. AXA liegt nach dem Abverkauf infolge des Neuwahl-Schocks in Frankreich mit 6,9 Prozent ein Stück höher.