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Volkswagen: Mega-Allianz mit Rivian – Freude schon verpufft

Volkswagen: Mega-Allianz mit Rivian – Freude schon verpufft

26.6.2024 10:13:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 3 min.

Volkswagen gab am Dienstag die Kooperation mit dem US-Elektroautobauer Rivian bekannt. Der Autobauer plant, in den kommenden Jahren bis zu fünf Milliarden Dollar in Rivian zu investieren und zunächst Wandelanleihen zu erwerben. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist ebenfalls vorgesehen, um die Partnerschaft zu vertiefen. Vor der Xetra-Eröffnung zeigte sich die VW-Aktie nur moderat im Plus. Mit Handelsbeginn setzte jedoch eine schwache Performance ein. 

Bernstein stuft die VW-Aktie als "Market-Perform" mit einem Kursziel von 136 Euro ein. Analyst Stephen Reitman lobte die mögliche Milliardeninvestition in Rivian, die im Vergleich zu den relativ geringen 700 Millionen Dollar in Xpeng in einem anderen Licht erscheint. 

JPMorgan bewertet die Aktie mit "Neutral" mit einem Kursziel von 128 Euro. Analyst Jose Asumendi betonte, dass die Partnerschaft als richtiger Schritt angesehen wird und dass die Plattformstrategie von VW in verschiedenen Regionen spezifische Lösungen ermöglicht, mit langfristigem Potenzial für Skaleneffekte durch Konsolidierung auf weniger Architekturen.

Warburg hält an der Einstufung "Buy" mit einem Kursziel von 165 Euro fest. Analyst Fabio Hölscher hob hervor, dass das Joint-Venture mit Rivian Volkswagen in der elektrischen und elektronischen Fahrzeugarchitektur deutlich voranbringen könnte und ein beschleunigtes Entwicklungstempo verspricht. 

Die UBS blieb dagegen bei der Einstufung "Sell" und setzt das Kursziel auf 100 Euro. Analyst Patrick Hummel argumentiert, dass das Joint-Venture Volkswagens Probleme in der Software sowie der elektrischen und elektronischen Architektur ihrer Fahrzeuge angehen könnte. Er äußert jedoch Bedenken, ob die Start-Up-Kultur von Rivian und der „Supertanker“ VW gut zusammenpassen.

Die Citigroup bewertet die Aktie weiterhin mit "Buy" und sieht das Kursziel bei 141 Euro. Analyst Harald Hendrikse betonte, dass das Joint-Venture Volkswagen günstigeren Zugang zu funktionierender Technologie verschaffe, als wenn VW diese selbst entwickeln würde. Außerdem könnte die unternehmenseigene Softwareschmiede Cariad VW schneller zum Break-even-Punkt bringen.

Das macht die VW-Aktie:

Bis zum Mittag verlor die VW-Aktie 1,5 Prozent und notiert nahe dem jüngsten Tief seit November bei 103,80 Euro. Insgesamt beläuft sich der Jahresverlust der VW-Aktie auf rund sechs Prozent. Im europäischen Branchenvergleich zählt VW aktuell zu den größten Verlierern, während der Sektor durch den EU-China Zollstreit ebenfalls belastet wird und ein Minus von 0,6 Prozent verzeichnet.

Anders verlief der Tag für Rivian: Deren Aktie sprang vorbörslich um mehr als ein Drittel auf 16,57 Dollar (mit Material von dpa-AFX),


von Sarina Rosenbusch






Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..