Zumindest wollten sich gestern wohl noch einige Aktionäre von ihren Papieren trennen. Im heutigen Vormittagshandel notiert die Aktie erneut tiefer, aber es handelt sich um moderate Kursabschläge. Der mittelfristige Aufwärtstrend bei 15,20 Euro ist damit aber gerissen, die nächste Auffanglinie kommt nun bei 14,22 Euro als horizontale Unterstützung in Sicht. Bei 13,94 Euro verläuft zudem die 50-Tage-Linie.
Dass die Commerzbank stark unter sinkenden Zinsen leidet, ist allerdings nichts ausgemacht. Denn wie weit die EZB die Zinsen senkt, spielt eine große Rolle. Normalerweise agiert die Notenbank immer im Gespann mit der Fed. Doch in den USA rechnet der Markt frühestens im September mit einer Zinssenkung. Und die meisten Experten erwarten ohnehin nur noch zwei Zinsschritte in diesem Jahr.Dreht die EZB zu stark an der Zinsschraube und wird der Unterschied des Zinsniveaus zum Dollarraum zu groß, dann droht eine Abwertung des Euro und eine importierte Inflation. Da das natürlich die Notenbanker auch wissen, ist eher mit einer moderaten Zinswende zu rechnen. Geldhäuser wie die Commerzbank sollten also noch länger von niedrigen Zinsen profitieren können.Der Vorstand der Commerzbank hatte zudem mit den Zahlen zum ersten Quartal im Mai die Prognose für die Nettozinserträge 2024 erhöht. Und das trotz bevorstehender Zinssenkungen. Statt 7,9 Milliarden Euro rechnen die Banker nun mit 8,1 Milliarden Euro.