Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Dienstag von seiner schwächeren Seite. Der DAX weitete seine Verluste aus und erreichte zur Mittagszeit den tiefsten Stand seit vier Wochen. Mit einem Minus von 1,1 Prozent notierte der DAX bei 18.396 Punkten.
Die Erwartungen am Finanzmarkt sind vielfältig, besonders hinsichtlich der bevorstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Allgemein wird eine Zinssenkung erwartet, aber Unklarheit besteht über den weiteren Zinspfad im Laufe des Jahres. Die Landesbank Helaba äußerte, dass keine klare Vorhersage zur zukünftigen Zinspolitik gemacht werden könne. Daniel Loughney von Mediolanum International hält eine weitere Zinssenkung im Juli für unwahrscheinlich.
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Die Aktie der Deutschen Telekom geriet unter Druck, nachdem Deutschlands Förderbank KfW 110 Millionen Aktien des DAX-Konzerns an institutionelle Investoren verkauft hatte. Dies führte zu einem Kursverlust von zwei Prozent. Mit dem Verkauf dürfte der Anteil des Bundes an der Telekom auf 27,8 Prozent sinken.
Siemens Energy war das Schlusslicht im DAX und verlor fast sechs Prozent an Wert. Die Anleger strichen Gewinne ein, nachdem sich der Kurs des Energietechnikkonzerns seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt hatte. Negative Studien von JPMorgan und Bernstein verstärkten den Abwärtstrend.
Auch die Allianz-Aktie geriet unter die Räder und verlor 3,4 Prozent, nachdem die Citigroup ihr Kaufvotum gestrichen hatte.
Auf der Gewinnerseite stand die Aktie von Freenet, die um 2,5 Prozent stieg. Eine Kaufempfehlung der Bank UBS beflügelte den Kurs der Telekommunikations- und Mediengruppe.
Eine positive Studie von JPMorgan zur Ströer-Aktie verhalf dieser zu einem Plus von 1,1 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch