Die Rheinmetall-Aktie hat seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Jahr 2022 eine bemerkenswerte Wertsteigerung erfahren. Das seitdem gestiegene Interesse an Verteidigungsgütern hat den Auftragsbestand des Unternehmens explodieren lassen. Trotzdem kommt jetzt dieser medial wirksame Schritt des Rüstungskonzerns bei den Anlegern nicht gut an.
Konkret hat der Rüstungskonzern Rheinmetall eine neue Partnerschaft mit dem Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund (BVB) bekanntgegeben. Der Sponsoring-Deal läuft über drei Jahre und umfasst die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände. Über die finanzielle Summe wurde Stillschweigen vereinbart, aber das Handelsblatt geht von einem einstelligen Millionen-Euro-Betrag pro Jahr aus.
Die Partnerschaft mit Borussia Dortmund ist für Rheinmetall ein strategischer Schritt, um die eigene Marke in einem weiteren gesellschaftlichen Umfeld zu positionieren. Sowohl der BVB als auch Rheinmetall sind in der Rhein-Ruhr-Region verwurzelt, was die partnerschaftliche Passgenauigkeit unterstreicht. Bisher ist Rheinmetall bereits Sponsor des Handball-Clubs Bergischer HC aus Solingen, nun setzt das Unternehmen auch im Fußball auf regionale Kooperationen.
Stimmen zur Entwicklung
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnet diese Entwicklung als Ausdruck einer „Zeitenwende“ und betont die ständige Kommunikation zwischen Regierung und Rheinmetall zur Erhöhung der Munitionsproduktion. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke betonte, dass Sicherheit und Verteidigung Eckpfeiler der Demokratie sind und erhofft sich durch den Deal einen intensiveren Diskurs zu diesen Themen.
Massive Kritik hagelte indes von der Fanseite. Es blieb jedoch nicht nur bei Empörung und Beleidigungen im Netz. Einige Fans veröffentlichen auch ihre Kündigungsmails der Mitgliedschaften beim BVB.
Das machen die Aktie von Rheinmetall und Dortmund
Die Aktie der Rheinmetall AG hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung gezeigt. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 hat sich der Kurs der Aktie mehr als verfünffacht. Dieser Anstieg ist eine Reaktion auf die gestiegene Nachfrage nach Munition, Panzern und Flugabwehrgeschützen, was den Auftragsbestand des Unternehmens um rund zehn Milliarden Euro auf insgesamt 24 Milliarden Euro erhöht hat. Am Mittwoch geht es nach bekannt werden des Sponsoring-Deals für die Rheinmetall-Aktie jedoch um gut zwei Prozent nach unten, die BVB-Aktie gewinnt hingegen 0,6 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri