Der italienische Kabelhersteller will mit der milliardenschweren Übernahme von Encore Wire sein Geschäft ausbauen und entsprechend anorganisch wachsen (DER AKTIONÄR berichtete). Und die Chancen stehen gut, dass Prysmian das Angebot nicht nachbessern muss respektive ein anderes Unternehmen im Übernahmeprozess dazwischenfunkt.
Wie SeekingAlpha in dieser Woche im Bezug auf ein Proxy-Filing berichtet, habe Encore Wire während der Go-shop-Periode keine alternativen Angebote erhalten.
Prysmian will das amerikanische Unternehmen Encore Wire, welches ein breites Produktportfolio an Drähten und Kabeln für die Stromerzeugung und -verteilung zu bieten hat, für etwa 3,9 Milliarden Euro schlucken. Die Italiener legen somit das 8,2-fache EBITDA aus dem Jahr 2023 auf den Tisch.
Laut Prysmian verfügt Encore Wire über niedrige Produktionskosten, was sich perspektivisch positiv auf die Marge des europäischen Kabelherstellers auswirken sollte. Berenberg bezeichnete den Zukauf als "gut getimed".
Viele Analysten haben zuletzt ihre Schätzungen für den Kabelhersteller überarbeitet. Monica Bosio von der Intesa Sanpaolo sieht den Titel inzwischen erst bei 68 Euro fair bewertet, die Experten der HSBC raten ebenfalls zum Kauf mit einem Zielkurs von 64 Euro.
Jefferies-Analyst Lucas Ferhani stuft die Aktie indes nur mit "Hold" und einem Kursziel von 58 Euro ein. Seiner Ansicht nach ist damit das Upside-Potenzial erschöpft. Mitte Mai musste Prysmian sogar zwei Downgrades einstecken – doch das ließ die Aktie kalt. Zwischenzeitlich legten Anleger sogar erstmals über 60 Euro je Prysmian-Anteil auf den Tisch.