Nachdem die USA bereits Zölle für Elektroautos aus China von 25 auf 100 Prozent angehoben haben, gibt es Berichte über mögliche chinesische Zölle für die Europäische Union (EU) und die USA. Die Aktien der deutschen Autobauer leiden am Mittwoch. Vor allem die Aktie der Porsche AG kommt gewaltig unter die Räder.
Laut Insidern könnte China Zölle von bis zu 25 Prozent auf Importfahrzeuge aus der EU und den USA erheben, wie die Lobbyorganisation "China Chamber of Commerce to the EU" auf dem Online-Dienst X mitteilte. Vor kurzem hatten die USA die Zölle für Elektroautos aus China drastisch erhöht. Auch in der EU stehen zeitnahe Zölle auf chinesische Autos zur Debatte. Die Spannungen zwischen den Handelspartnern nehmen bereits seit einiger Zeit deutlich zu.
Der Autoexperte Daniel Kollar vom Beratungsunternehmen Intralink meint, dass neben den deutschen Herstellern Mercedes-Benz und BMW auch Toyota am meisten von solchen Maßnahmen betroffen sei. Die Importfahrzeuge in China zählen überwiegend zum Premiumsegment. Zu den Top-Ten-Marken gehörten im vergangenen Jahr der Sportwagenbauer Porsche AG und die ebenfalls zum Volkswagen-Konzern gehörende Marke Audi.
Das Autoanalystenteam von Morgan Stanley sieht eine drohende Eskalation des Zollstreits weiterhin als erhebliches Risiko für die Branche im laufenden Jahr. Unter Deutschlands Herstellern würde Porsche darunter am meisten leiden, da das Unternehmen keine eigene Produktion in China hat. Mögliche Profiteure im Gegenzug wären hingegen Renault und Stellantis – denn beide Unternehmen machen den Großteil ihrer Gewinne in Europa und haben im chinesischen Markt nur wenig Geschäft. Sie könnten vom Schutz vor chinesischen Billigimporten in die EU daher einen Vorteil ziehen.
Mit Material von dpa-AFX