Am Dienstag richtet sich die Aufmerksamkeit auf die digitale Hauptversammlung von ProSiebenSat.1, die seit 10 Uhr läuft. Im Zentrum steht der von Media for Europe (MFE), angeführt von der Familie Berlusconi, vorgebrachte Aufspaltungsantrag. Aufsichtsrat und Vorstand stemmen sich dagegen. Nun stimmen die Aktionäre ab.
Der Aufspaltungsantrag schlägt vor, das TV-Kerngeschäft vom Internethandel zu trennen, um eine fokussierte Ausrichtung auf das Fernsehgeschäft zu ermöglichen. Trotz einer Beteiligung von unter 30 Prozent, macht MFEs Vorschlag deutlich, welchen Einfluss der italienische TV-Konzern auf die strategische Ausrichtung ausüben möchte.
Der Vorstand und Aufsichtsrat unter Andreas Wiele stehen dem Vorschlag eher kritisch gegenüber, was auch vom Betriebsrat unterstützt wird. Aufsichtsratschef Andreas Wiele hatte Ende März gesagt: „Es fällt uns schwer, irgendeinen positiven Aspekt dieser Abspaltung abzugewinnen."
ProSiebenSat.1 erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 3,85 Milliarden Euro, sieht sich aber mit einem hohen Verschuldungsgrad konfrontiert. Überlegungen, Teile des Unternehmens, wie die Vergleichsplattform Verivox und den Parfüm-Onlinehändler Flaconi, zu verkaufen, wurden angestellt, um finanziellen Spielraum zu schaffen.
Das macht die ProSiebenSat.1-Aktie
Die ProSiebenSat.1-Aktie fällt um rund zwei Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenskonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ProSiebenSat.1.