Im Vorfeld der Quartalszahlen hat die Volkswagen-Aktie am Montag bereits Schützenhilfe von Analystenseite erhalten. Nichtsdestotrotz sind die bevorstehenden Ergebnisse im Fokus, besonders mit Blick auf die Herausforderungen im schnell wachsenden Bereich der Elektromobilität. Schlechte Umfragewerte für E-Autos kommen da besonders ungünstig.
Konkret hat das Analystenhaus Jefferies die Vorzugsaktien von Volkswagen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 150 Euro belassen. Laut Analyst Philippe Houchois spielt die Wettbewerbsfähigkeit in China eine Rolle, allerdings ist sie nicht ausschlaggebend für diese positive Bewertung. Zentrale Treiber sind stattdessen die Kostensenkungen bei der Marke VW sowie geringere Ausgaben des Konzerns. Diese Maßnahmen untermauern Volkswagens Strategie, seine Effizienz zu erhöhen und in einem sich rasant wandelnden globalen Marktumfeld profitabel zu bleiben.
Ambitionierte Ziele
Für das Geschäftsjahr 2024 hat Volkswagen ambitionierte Ziele gesetzt: Nach einem Umsatz von 322,3 Milliarden Euro im Vorjahr strebt der Konzern eine Umsatzsteigerung von bis zu fünf Prozent an. Die Zielmarke für die EBIT-Marge liegt bei sieben bis 7,5 Prozent, nach sieben Prozent im Vorjahr. Im ersten Quartal 2024 könnten die Ergebnisse jedoch unter dieser Prognose liegen. Besonders im Blickpunkt steht der chinesische Markt, Volkswagens wichtigster Einzelmarkt, wo trotz einer erwarteten Gewinnminderung weiterhin hohe Investitionen in Software und Elektroautos geplant sind. Die Softwaretochter Cariad verzeichnet dabei noch immer hohe Anlaufverluste.
Verkaufszahlen und Marktdynamik
Die Auslieferungszahlen im ersten Quartal 2024 zeigen zwar ein Wachstum von 3,1 Prozent auf weltweit 2,1 Millionen Fahrzeuge. Dennoch fielen die Verkäufe von Elektroautos um drei Prozent auf 136.400 Einheiten. Dies unterstreicht die Herausforderungen, vor denen Volkswagen auf dem Weg zur Transformation zu einem führenden Elektrofahrzeughersteller steht.
Laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) sagen nur noch 17 Prozent der Deutschen, dass sie beim nächsten Autokauf einen Stromer in Erwägung ziehen würden – ein signifikanter Rückgang im Vergleich zu den 24 Prozent im Jahr 2021. Die Hauptkritikpunkte der Befragten waren die Kosten, die Sorge um eine zu geringe Reichweite und Zweifel an der Umweltfreundlichkeit der Elektroautos. Renate Köcher von Allensbach kommentiert: „Die Vorbehalte sind bemerkenswert stabil.“ Thomas Weber, Präsident der acatech, betont, dass eine faktenbasierte Information notwendig sei, um diese Vorbehalte zu überwinden, und fügt hinzu: „Schon heute ist das E-Auto in der CO2-Bilanz klar besser.“
Das macht die VW-Aktie
Für die VW-Aktie geht es am Montagnachmittag um rund 0,4 Prozent nach oben. Damit behauptet sich das Papier knapp über der 120-Euro-Marke. Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs rund sieben Prozent zugelegt (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.