Bitcoin hat auf 24-Stunden-Sicht erneut deutlich zugelegt. Damit festigt sich die wichtigste Kryptowährung oberhalb einer entscheiden Kursmarke. Gleichzeitig klickten bei einem mutmaßlichen Kryptobetrüger jüngst die Handschellen. Finanztreff.de beleuchtet die wichtigsten Details zu den Neuerungen im Kryptospace.
Am Donnerstag verzeichnet der Bitcoin eine signifikante Aufwertung, indem er um über 2,5 Prozent steigt und sich somit deutlich über der psychologisch wichtigen Marke von 60.000 US-Dollar etabliert. Zuletzt notierte der Kurs bei 62.854,10 US-Dollar.
FBI spürt Betrüger in Deutschland auf
Gleichzeitig wurde bekannt, dass das FBI gegen einen mutmaßlichen Kryptobetrüger ermittelt. Ein 64-jähriger Krypto-Unternehmer aus Baden-Württemberg steht demnach im Zentrum einer Anklage durch die US-Staatsanwaltschaft des Eastern District of New York. Bei dem Mann soll es sich um den Gründer und CEO des Fintech-Unternehmens USI-Tech handeln, das jetzt von den US-Behörden als Teil einer gigantischen internationalen Betrugsmaschinerie angesehen wird. USI-Tech wurde beschuldigt, eine aggressive Marketingstrategie eingesetzt zu haben, um Anlegern Kryptowährungsinvestments mit unglaublich hohen Renditen zu versprechen, die in Wirklichkeit nicht realisierbar waren.
Die Vorgänge, die zur Anklage führten, reichen zurück ins Jahr 2017, eine Zeit, in der der Kryptowährungsmarkt einen beispiellosen Boom erlebte. Der mutmaßliche Betrüger soll seine Plattform benutzt haben, um Anleger anzulocken, indem er ihnen versprach, ihre Einlagen durch dubiose Mining-Technologien und automatisierte Handelssoftware zu vermehren. Insbesondere sollte eine Investition von 50 Euro in „BTC Pakete“ innerhalb von nur sieben Monaten zu einer garantierten Rendite von 140 Prozent führen. Dies, gepaart mit dem Anreiz, durch die Anwerbung neuer Investoren zusätzliche Prämien zu erhalten, spiegelte die charakteristischen Merkmale eines Multi-Level-Marketing-Schemas wider.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Verdächtige später versucht haben soll, dieselbe betrügerische Taktik mit einem angeblichen Initial Coin Offering (ICO) eines eigenen „Tech Token“ zu wiederholen. Laut Anklageschrift konnte er auf diese Weise bis zu 1.800 Bitcoins und 28.600 Ether sammeln, deren Wert zum Zeitpunkt der Anklageerhebung rund 94 Millionen US-Dollar betrug. Als die US-Behörden auf ihn aufmerksam wurden, soll er die digitalen Währungen aus den Wallets von USI-Tech auf private Konten umgeleitet und sich aus dem Staub gemacht haben.
Festnahme um Weihnachten
Die Festnahme erfolgte schließlich im Dezember 2023 durch das FBI, als der mutmaßliche Täter versuchte, in die USA einzureisen. Trotz der schwerwiegenden Vorwürfe und umfangreichen Beweise, die gegen ihn vorgebracht wurden, blieb eine Stellungnahme von ihm und seinen Anwälten bislang aus. Derzeit befindet er sich gegen eine Kaution von fünf Millionen US-Dollar auf freiem Fuß, darf jedoch New York City und Long Island nicht verlassen, während Verhandlungen über einen möglichen Vergleich laufen.
von Jan-Paul Fóri
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.