Rheinmetall hat sich als Schlüsselfigur im Rüstungsmarkt etabliert. Der Fokus liegt insbesondere auf der Entwicklung und Auslieferung der nächsten Generation von Kampfpanzern für die Bundeswehr, namentlich des „Leopard 3“. Das erste Mal seit mehr als 40 Jahren sollen diese nun mit einer größeren Kanone ausgestattet werden.
Laut der Welt am Sonntag plant Rheinmetall, die Feuerkraft des Kampfpanzers signifikant zu erhöhen, indem die Kalibergröße der Kanone von 120 mm auf 130 mm erweitert wird. Diese Neuerung verspricht eine gesteigerte Feuerkraft, eine erhöhte Reichweite sowie eine verbesserte Durchschlagskraft gegenüber modernen Schutzsystemen.
Die strategische Entscheidung, das Kaliber der Kanonen zu erhöhen, wurde von Rheinmetall bereits im Rahmen der Vorstellung seiner Bilanzzahlen als ein künftiger Umsatztreiber hervorgehoben. Ermöglicht wird die ambitionierte Planung durch die Vereinbarung eines staatlichen Forschungs- und Entwicklungsprogramms, das in Kooperation mit dem deutschen Verteidigungsministerium ins Leben gerufen wurde. Dieses bezieht sich explizit auf die Entwicklung der neuen Waffenanlage samt dazugehöriger Munition.
Die internationale Zusammenarbeit, insbesondere im Rahmen des vom deutschen und französischen Militär gemeinsam geplanten Projekts MGCS (Main Ground Combat System), bringt allerdings politische Herausforderungen mit sich. Die Abstimmung auf ein universelles Kaliber gestaltet sich komplex, zumal Frankreich, repräsentiert durch den Konkurrenten Nexter, eine Präferenz für ein 140-mm-Kaliber zeigt.
Die Diskussion um die Kalibergröße wirft zudem logistische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Lagerung unterschiedlicher Munitionstypen, die in einem Kontext bereits bestehender Munitionsknappheit zusätzlich an Brisanz gewinnt.
Das macht die Rheinmetall-Aktie
Die Rheinmetall-Aktie klettert am Montag um 0,1 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch