Die Laborkette Synlab hat ihre finanziellen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Ein Rückgang der Covid-19-Testnachfrage und steigende Kosten drückten auf die Ergebnisse. Das Management streicht nun die Dividende. Das kommt bei den Anlegern nicht gut an.
Im Jahr 2023 erzielte Synlab einen Umsatz von 2,64 Milliarden Euro, im Vergleich zu 3,25 Milliarden Euro im Vorjahr. Dieser Rückgang lag primär an einem verringerten Bedarf an Covid-19-PCR-Tests. Das bereinigte EBITDA sank von 753 Millionen auf 438 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge erreichte eine Rate von 16,6 Prozent und lag somit innerhalb der prognostizierten Spanne von 16 bis 18 Prozent.
Im vergangenen Jahr verbuchte Synlab einen Nettogewinn von 92,7 Millionen Euro, verglichen mit einem Gewinn von 150,7 Millionen Euro im Jahr 2022. In Bezug auf die Ausschüttung an die Aktionäre hat das Management entschieden, für das Jahr 2023 keine Dividende zu zahlen. Im Vorjahr wurde noch eine Dividende von 33 Cent pro Aktie ausgeschüttet.
Ausblick
Für das Jahr 2024 prognostiziert Synlab einen Umsatz von etwa 2,7 Milliarden Euro mit einem organischen Wachstum von etwa vier Prozent. Die Gruppe erwartet eine Verbesserung der EBITDA-Marge um mindestens 50 Basispunkte, die im Bereich von 17 bis 18 Prozent liegen soll, reflektierend die anhaltenden Bemühungen im Portfoliomanagement, die Fortführung der SALIX-Initiativen und die Berücksichtigung der Inflationsentwicklung.
Übernahme
Der Investor Cinven plant die vollständige Übernahme des Labordienstleisters. Für die noch ausstehenden Aktien bietet Cinven je zehn Euro. Der Börsengang von Synlab, initiiert durch Cinven im Frühjahr 2021, erfolgte zu einem Ausgabepreis von 18 Euro pro Aktie, was einer Gesamtbewertung von rund vier Milliarden Euro entsprach. Allerdings steht die endgültige Umsetzung der Übernahme noch aus. Wie das Unternehmen mitteilte, seien bisher nicht alle in der Angebotsunterlage von Cinven spezifizierten Bedingungen erfüllt. Interesse am Verlauf der Übernahme zeigt auch der Finanzinvestor Paul Singer, der im November eine Beteiligung an Synlab offenlegte. Dieser Zug folgt Singers üblicher Strategie, sich an Unternehmen im Vorfeld einer Übernahme zu beteiligen, um in einem eventuellen Squeeze-out-Verfahren eine höhere Abfindung zu erzielen.
Das macht die Synlab-Aktie
Die Synlab-Aktie fällt im frühen Handel um 1,4 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch