Nach einem Studienrückschlag mit dem großen Hoffnungsträger Asundexian im vergangenen Herbst ist es für Bayer umso wichtiger, andere Pipeline-Assets in Richtung Marktzulassung zu entwickeln. Für Elinzanetant zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden streben die Leverkusener nun eine Vertriebsgenehmigung an.
Diese nicht-hormonelle Behandlung vasomotorischer Symptome zeigte in der Phase-3-Studie Oasis 3 eine statistisch signifikante Verringerung der Häufigkeit moderater bis schwerer Hitzewallungen, so Bayer bereits am Dienstag.
"Oasis 3 wurde konzipiert, um die wichtige Frage zum Langzeitprofil von Elinzanetant zu beantworten", sagte Christian Rommel, Leiter der Pharma-Forschung und Entwicklung von Bayer. Die vollständigen Studiendaten sollten demnach nun auf medizinischen Konferenzen vorgestellt werden, während der Zulassungsantrag vorbereitet wird.
Im Erfolgsfall könnte Elinzanetant einen Teil potenziell wegbrechender Erlöse bei den beiden bisherigen Top-Sellern Xarelto (Blutverdünner) und Eylea (Augenheilmittel) kompensieren.
Elinzanetant wäre im Fall einer Zulassung eine Alternative für Frauen, die keine Hormonersatztherapie möchten oder eine solche aus gesundheitlichen Gründen nicht nutzen können. Bayer hatte das Mittel nach der 2020 erfolgten Übernahme des britischen Biotech-Unternehmens Kandy Therapeutics in sein Entwicklungsportfolio aufgenommen. Der Medikamentenkandidat wird aktuell in eine weitere Studie (Oasis 4) auch an Brustkrebspatientinnen getestet. Die leiden oftmals unter Wechseljahresbeschwerden, da Hormonsenkungstherapien zu einem niedrigeren Östrogenspiegel führen.
Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich traut dem Mittel Elinzanetant laut früheren Angaben zu, ein Blockbuster zu werden. Damit ist ein Jahresspitzenumsatz von mehr als einer Milliarde Euro gemeint.
(Mit Material von dpa-AFX)