Der Stahlhersteller Salzgitter hat seine Geschäftszahlen für das Jahr 2023 bekannt gegeben. Das Jahr war geprägt von wirtschaftlicher Abkühlung, hoher Inflation und sinkenden Stahlpreisen. Dennoch blickt der Konzern optimistisch in die Zukunft. Die Aktie zieht deutlich an.
2023 erreichte Salzgitter ein EBITDA von 677 Millionen Euro, ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 1,61 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern verringerte sich von 1,24 Milliarden Euro auf 238,4 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern reduzierte sich deutlich von fast 1,1 Milliarden Euro auf etwa 204 Millionen Euro.
Der Außenumsatz des Konzerns reduzierte sich um 14 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, gegenüber 12,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die Senkungen der Preise für Stahlerzeugnisse. Die Nettofinanzschulden reduzierte sich deutlich auf minus 214,3 Millionen Euro (2022: Minus 552,6 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote stieg von 43,7 Prozent auf 46,0 Prozent.
Zudem verzeichnete Salzgitter einen geringeren Beitrag durch seine Beteiligung am Kupferhersteller Aurubis, bedingt durch Betrugs- und Diebstahlschäden, und reduzierte die Dividende von 1,00 Euro im Jahr 2022 auf 0,45 Euro für das Geschäftsjahr 2023.
Ausblick
Für das Jahr 2024 erwartet das Unternehmen, dass sich das Marktumfeld leicht beleben wird. Salzgitter prognostiziert einen Umsatz zwischen 10,5 und 11 Milliarden Euro und ein EBITDA zwischen 700 und 750 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn soll zwischen 250 und 300 Millionen Euro liegen, auch wenn das erste Quartal 2024 durch die Marktsituation Ende 2023 als schwächer prognostiziert wird.
Marktreaktionen
Ein Marktteilnehmer merkte an, dass die aktuellen Nachrichten insgesamt tendenziell leicht negativ aufgenommen wurden. Die Ergebnisse für 2023 lagen etwas unter den Markterwartungen und für das erste Quartal 2024 wird noch mit einem schwachen Geschäftsverlauf gerechnet. Allerdings könnte das bereits niedrige Preisniveau der Aktien als Basis für eine mögliche Aufwärtsentwicklung dienen, zudem entsprächen die Zukunftsprognosen den Marktannahmen.
Analyst Christian Obst von der Baader Bank identifizierte positive Aspekte in der Bilanz, darunter einen robusten Cashflow. Er hob zudem hervor, dass der Konzern durch den signifikanten Schuldenabbau gut positioniert sei für zukünftige Investitionen.
Das macht die Salzgitter-Aktie
Die Salzgitter-Aktie steigt um 2,8 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch