Die Aktie der RTL Group geriet nach einem enttäuschenden Ausblick für das laufende Jahr unter die Räder. Noch schlechter steht im MDAX derzeit nur die Aktie des Chemiekonzerns Lanxess da. Schuld ist ein überraschend niedriges Gewinnziel, das die Mediengruppe bekannt gab.
Im Jahr 2023 fiel der Umsatz um 5,4 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung war die anhaltende Werbeflaute in Europa. Das operative Ergebnis (EBITA) der Gruppe lag bei 782 Millionen Euro, was im Jahresvergleich einem Minus von über 15 Prozent entspricht.
Unter dem Strich brach das Nettoergebnis um fast ein Viertel auf 483 Millionen Euro ein. Als Reaktion darauf kündigte das Unternehmen an, seinen Aktionären für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 2,75 Euro je Aktie zu zahlen, nachdem im Vorjahr noch 4,00 Euro je Aktie ausgeschüttet wurden.
Ausblick
„Wir gehen aktuell basierend auf der aktuellen Buchungslage davon aus, dass RTL Deutschland seine Werbeerlöse um sieben Prozent im ersten Quartal steigern wird“, so Konzernchef Thomas Rabe. Trotz dieser zuversichtlichen Prognose wird erwartet, dass der operative Gewinn im Jahr 2024 bestenfalls nur leicht steigen wird. Für das Jahr 2024 wurde ein Zielumsatz ohne das Sendergeschäft in den Niederlanden von etwa 6,6 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBITA zwischen 700 und 800 Millionen Euro prognostiziert.
RTL plant, seine TV-Sender in den Niederlanden bis Mitte 2024 an DPG Media zu verkaufen, was rund 1,1 Milliarden Euro generieren soll.
Aufgrund dessen passte das Unternehmen seine Prognosen bis 2026 an: Statt der bisher erwarteten zehn Millionen wird nun mit neun Millionen zahlenden Abonnenten gerechnet. Der prognostizierte Streamingumsatz wurde von ursprünglich geplanten 1,0 Milliarde Euro auf 750 Millionen Euro herunterkorrigiert, und die jährlichen Programminvestitionen im Streamingsegment wurden von 600 auf 500 Millionen Euro gekürzt.
Das macht die RTL-Aktie
Die RTL-Aktie fällt um 7,1 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenskonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: RTL Group.