Der Goldpreis hat in Reaktion auf die jüngsten Signale der US-Notenbank für eine lockere Zinspolitik ein historisches Hoch erreicht. Die Erwartungen an bevorstehende Zinssenkungen haben die Nachfrage nach dem Edelmetall deutlich angekurbelt. Experten betonen, dass die geopolitische Unsicherheit und wirtschaftliche Prognosen weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Preisentwicklung spielen werden.
Am Donnerstag stiegen die Goldpreise auf ein bisher unerreichtes Niveau, angekurbelt durch die von der US-Notenbank Federal Reserve signalisierten bevorstehenden Zinssenkungen. Die Ankündigung von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, vor dem Repräsentantenhaus lenkte die Erwartungen auf eine gelockerte Geldpolitik. Der Spotpreis für Gold kletterte daraufhin um 0,4 Prozent auf 2.157,44 US-Dollar pro Unze, während die US-Gold-Futures um 0,3 Prozent auf 2.164,65 US-Dollar zulegten.
Parallel zur steigenden Attraktivität von Gold fiel der Dollar-Index auf ein 5-Wochen-Tief und die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen erreichten ein Monatstief. Powell betonte die „unsichere“ wirtschaftliche Aussicht der USA und die abhängige Zinspolitik von der sorgfältigen Analyse der Wirtschaftsdaten und -risiken.
Goldpolitik beflügelt Goldpreis
Diese Entwicklungen führten zu einem deutlichen Anstieg des Goldpreises als direkte Reaktion auf die spekulative Erwartung einer gelockerten Geldpolitik der Federal Reserve. Der Markt reagierte somit sensibel auf die Aussicht einer Belebung der Investitionsnachfrage nach Gold, bedingt durch die geopolitische Unsicherheit und die politischen Signale aus den USA.
China und Belarus kaufen zu
Die Dynamik wurde zuletzt zudem durch signifikante Ankäufe bedeutender nationaler Zentralbanken verstärkt. Ein Beispiel für diese Entwicklung ist China, dessen Zentralbank nach aktuellen Informationen seit November 2022 über 300 Tonnen Gold erworben hat, mit einem Zuwachs von zwölf Tonnen allein im Februar 2024. Diese strategischen Käufe erhöhten die offiziellen Goldreserven des Landes auf beeindruckende 2.257,49 Tonnen.
Parallel dazu verzeichnete auch Belarus einen Zuwachs in seinen Gold- und Devisenreserven, die im Februar 2024 um 1,5 Prozent oder 125,1 Millionen US-Dollar auf ein Gesamtvolumen von 8,219 Milliarden US-Dollar stiegen. Trotz eines leichten Rückgangs im Volumen der Goldreserven um 0,3 Prozent im gleichen Zeitraum, unterstreicht diese Entwicklung das kontinuierliche Interesse und die Zuversicht in Gold als stabile Wertanlage in Zeiten wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri