Die Deutsche Pfandbriefbank hat am Donnerstag angekündigt, für das vergangene Geschäftsjahr keine Dividende an ihre Aktionäre auszuschütten. Trotzdem geht es für die Aktie der angeschlagenen Bank am Nachmittag zweistellig nach oben. Was auf den ersten Blick paradox wirkt, ist bei genauerer Betrachtung jedoch leicht verständlich.
Finanztreff.de-Leser wissen: Die Deutsche Pfandbriefbank wird für das Geschäftsjahr 2023 keine Dividende an ihre Aktionäre ausschütten. Während der Aktienkurs daraufhin vorbörslich zunächst um bis zu vier Prozent abrauchte, war vom Verdruss kurz nach dem Handelsstart nichts mehr zu spüren. Im weiteren Handelsverlauf legte das Papier immer mehr zu und stand zuletzt zwölf Prozent höher. Grund für den Kursanstieg: ein möglicher Short-Squeeze.
Was ist ein Short-Squeeze?
Ein Short-Squeeze ereignet sich, wenn viele Anleger eine Aktie leerverkaufen, das heißt gegen die Aktie wetten, der Aktienkurs aber wider Erwarten steigt. Infolgedessen müssen viele Investoren, die zuvor eine Leerverkaufsposition eingegangen sind, diese schnellstmöglich schließen, um ihre Verluste gering zu halten. Dafür müssen die Leerverkäufer die Aktie an der Börse erwerben, was den Aktienkurs zusätzlich antreibt.
Wer wettet auf fallende Kurse bei der Deutschen Pfandbriefbank?
Zu den namhaften Shortsellern, die auf fallende Kurse bei der Deutschen Pfandbriefbank wetten, zählen unter anderem Caius Capital (Shortposition: 3,4 Prozent), Petrus Advisers (0,63 Prozent) und Millennium Capital (0,72 Prozent). Insgesamt liegt die Shortposition der professionellen Leerverkäufer bei 8,1 Prozent aller ausstehenden Aktien.
Das macht die Deutsche-Pfandbriefbank-Aktie
Für die Deutsche-Pfandbriefbank-Aktie geht es am Donnerstag um rund zwölf Prozent nach oben. Auf Sicht der letzten fünf Handelstage hat das Papier damit, auch dank der starken Kursgewinne am Vortag, inzwischen um knapp 22 Prozent zugelegt. Sollten die Shortseller weiter unter Druck geraten, könnte es zu einem weiteren Short-Squeeze kommen, was den Kurs weiter nach oben katapultieren könnte.
von Jan-Paul Fóri