Am Montagabend kommt die Horror-Meldung für die Aktionäre. Helma Eigenheimbau hat beim Amtsgericht Gifhorn Insolvenz beantragt. Das Papier crasht um über 80 Prozent.
In einer beispiellosen Entwicklung hat die Helma Eigenheimbau Insolvenz beim Amtsgericht Gifhorn angemeldet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Manuel Sack von Brinkmann & Partner berufen. Diese Wendung folgt auf eine dramatische Verschlechterung der finanziellen Lage des Unternehmens, die sich zuletzt in einem Aktienkurseinbruch von rund 70 Prozent manifestierte. Noch vor einigen Monaten schien eine Sanierungslösung im Rahmen des Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetzes greifbar, doch diese Hoffnungen erfüllten sich nicht.
Die Gründe für die Krise
Obschon externe Faktoren wie hohe Kosten und steigende Zinsen den Druck auf Projektentwickler erhöhen, liegen die Wurzeln der Krise von Helma Eigenheimbau auch in internen Problemen. Insbesondere systematische Baumängel, die Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe nach sich ziehen könnten, und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Betrugsverdachts belasten Unternehmensstabilität und -ruf schwer. Der Insolvenzantrag ist somit der Höhepunkt einer länger andauernden internen Krise.
Ausblick und Bedeutung für den Immobiliensektor
Der nun amtierende Insolvenzverwalter Manuel Sack steht vor der Aufgabe, die Unternehmensstruktur zu analysieren und Wege aus der Krise zu finden. Seine Arbeit wird nicht nur richtungsweisend für das Schicksal von Helma Eigenheimbau sein, sondern auch Signale an den gesamten Immobiliensektor senden.
Das macht die Helma-Aktie
Die Helma-Eigenbauheim-Aktie notiert am Dienstagmorgen im Xetra-Handel mit einem Minus von 90 Prozent.
von Tim Thiemann