Ryanair hat seine Expansionspläne aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei Boeing 737-Max-Jets zurückfahren müssen. Entsprechend erwartet der Billigflieger für das kommende Geschäftsjahr auch weniger Passagiere. Die Aktie setzt ihren zuletzt begonnenen Abwärtstrend weiter fort.
Statt der geplanten 57 Boeing-737-Max-Jets bis Ende Juni dieses Jahres wird Ryanair nur 40 dieser Flugzeuge erhalten. Dies liegt sogar unter den zuletzt angepassten Erwartungen von 40 bis 45 Jets, was eine deutliche Reduzierung für die Flotte und eine Senkung der Passagierprognose auf unter 200 Millionen für das kommende Geschäftsjahr bedeutet. Bisher waren 205 Millionen angepeilt.
Boeing-Krise beeinflusst
Hinter den Lieferschwierigkeiten von Boeing steht eine Krise, ausgelöst durch den Absturz zweier Maschinen des Typs 737 Max vor etwa fünf Jahren, sowie Sicherheitsbedenken und die darauf folgenden weltweiten Flugverbote. Trotz der Aufhebung dieser Startverbote und Bemühungen, das Vertrauen wiederzugewinnen, belegen jüngste Ereignisse mit einem Beinahe-Unglück einer Boeing 737-Max-9 von Alaska Airlines die anhaltenden Herausforderungen. Als Reaktion darauf hat die FAA eine verstärkte Überwachung angeordnet und Boeing vorerst den Produktionsanstieg dieser Reihe untersagt.
Die Begrenzung der Lieferungen zwingt Ryanair zu Anpassungen bei den Betriebsplänen für den Sommer, da weniger Sitze angeboten werden können. CEO Michael O’Leary bleibt zwar hoffnungsvoll, dass Boeing zwischen Juli und September weitere Jets ausliefert, plant jedoch ohne die zusätzlichen Maschinen für die Sommermonate.
Das macht die Ryanair-Aktie
Die Ryanair-Aktie fällt um 0,8 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch