Die Bundesregierung hat kürzlich ihren Anteil an der Commerzbank überraschend erhöht, entgegen der weitverbreiteten Annahme, sie würde ihre Beteiligung reduzieren. Das Handelsblatt hat über die Aufstockung der Anteile berichtet. Derweil zeigt sich die Commerzbank optimistisch für die Zukunft. Die Aktie notiert am Mittwoch im Plus.
In einem überraschenden Schritt hat die Bundesregierung ihren Anteil an der Commerzbank auf rund 16,5 Prozent angehoben, entgegen der allgemeinen Erwartung einer Reduzierung. Diese Änderung erfolgte durch den Verzicht auf den Verkauf eigener Anteile während des laufenden Aktienrückkaufprogramms der Bank. „Der Bund beteiligt sich nicht an dem laufenden Aktienrückkaufprogramm der Commerzbank“, sagte eine Sprecherin der Finanzagentur, die die Beteiligung verwaltet, dem Handelsblatt. Seit der Finanzkrise ist der Bund der größte Einzelaktionär. Zuvor hielt der Bund einen Anteil von 15,75 Prozent.
Commerzbank strebt nach gewinnorientierter Zukunft
Trotz erheblicher Sanierungsmaßnahmen wie dem Abbau von fast 10.000 Stellen und der Schließung zahlreicher Filialen zeigt sich die Commerzbank optimistisch in ihrer finanziellen Zielsetzung. Angekündigt wurde eine Ausschüttungsquote von mindestens 70 Prozent des Gewinns für das Jahr 2024 und etwa 90 Prozent für die Jahre 2025 bis 2027 in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen. Für das Jahr 2023 wird ein Gewinnanstieg von rund 50 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro prognostiziert. Die aktuelle Führung unter CEO Manfred Knof, dessen Vertrag bis Ende 2025 läuft, und die kürzlich zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden beförderte Finanzchefin Bettina Orlopp zeugen von einer dynamischen Führungsriege mit zukunftsweisenden Plänen.
Keine Pläne für signifikanten Staatsanteilsverkauf
Trotz der Beteiligungserhöhung gibt es seitens der Bundesregierung unter Finanzminister Christian Lindner keine Absichten für einen umfangreichen Verkauf der Anteile. Ein rentabler Verkauf würde einen Aktienkurs von etwa 26 Euro voraussetzen – deutlich über dem derzeitigen Kurs von circa 10,59 Euro. Erlöse aus einem möglichen Verkauf würden dem Finanzmarktstabilisierungsfonds zufließen und nicht direkt dem Bundeshaushalt. Der Finanzminister hat mehrfach deutlich gemacht, dass der Staat nicht dauerhaft bei der Commerzbank engagiert bleiben will.
Das macht die Commerzbank-Aktie
Die Commerzbank-Aktie notiert am Mittwochnachmittag mit rund 0,7 Prozent im Plus. Die Aktie befindet sich übergeordnet seit gut einem Jahr in einem Aufwärtstrend.
von Tim Thiemann
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.