Die Reederei Moller-Maersk hat bei der Präsentation ihrer Jahreszahlen am Donnerstag vor zunehmendem Druck auf die Frachtraten gewarnt, ausgelöst durch steigende Schiffskapazitäten, die die Branche vor erhebliche Herausforderungen stellen. An der Börse geht es daher für die Reederei-Aktien insgesamt deutlich nach unten.
Angesichts eines potenziellen Nachfragerückgangs im Containerverkehr, der bis 2026 andauern könnte, plant Maersk den Abbau von etwa 10.000 Stellen, um seine Marktposition zu behaupten. Diese Entwicklung spiegelt die steigenden Überkapazitäten an Schiffen wider, die Druck auf die Preise ausüben. Trotz der Schwierigkeiten erwartet das Unternehmen, das gleichzeitig Marktführer im globalen Seefrachtgeschäft ist, ein Wachstum des weltweiten Containerhandels von 2,5 bis 4,5 Prozent für 2024 und beabsichtigt, mit dieser Prognose zu expandieren.
Steigende Kosten durch Rebellenangriffe
Die Situation im Roten Meer, wo Angriffe der Huthi-Rebellen zur Vorsicht mahnen, hat ebenso Einfluss auf die Branche. Durch Vermeidung des Suezkanals, einer Schlüsselroute für rund zwölf Prozent des globalen Seehandels, und das Ausweichen auf längere Routen steigen die Transportkosten zusätzlich. Dies könnte die Profitabilität von Moller-Maersk in naher Zukunft weiter beeinträchtigen.
Das machen die Reederei-Aktien
Die Prognose sinkender Frachtraten hat die Anleger am Donnerstag auf dem falschen Fuß erwischt: Die Aktien von Maersk fielen um 13 Prozent, während die Papiere von Hapag-Lloyd um fast elf Prozent nachgaben. Dies verdeutlicht die Verflechtung innerhalb der Branche (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri