Weltweit eingetrübte Aussichten für E-Autos, Rabattaktionen und daraus resultierende, schwächer als erwartet ausgefallene Quartalszahlen im Schlussquartal 2024 haben der BYD-Aktie in den vergangenen Monaten deutlich zugesetzt. Parallel dazu setzten Experten reihenweise ihre Kursziele herab, sehen aber dennoch reichlich Potenzial.
Vom Novemberhoch vergangenen Jahres hat das Papier des Autobauers in der Spitze um über ein Drittel korrigiert. Die von Bloomberg geführten Analysten reduzierten ihr Kursziel in diesem Zeitraum um 13,1 Prozent auf aktuell 307,05 Hongkong-Dollar (HKD; rund 40,12 Euro). Damit sehen die Experten auf Sicht von zwölf Monaten im Schnitt aber noch immer ein Aufwärtspotenzial von rund 78,5 Prozent. Die Analysten sind also noch optimistischer als die Investoren. Da der Kurs deutlich stärker als das Konsenskursziel nachgab, hat sich das Ertragspotenzial seit November mit 39,4 Prozent beinahe verdoppelt.
Nahe am Konsens orientierte sich zuletzt das Kursziel der HSBC, die die Bedenken des Markts in ihrer Studie vom Freitag recht gut wiedergibt. Aufgrund der Q4-Zahlen, eines verschärften, anhaltenden Preiswettbewerbs und wachsender Lagerbestände reduzierte die Londoner Großbank ihre Gewinnprognosen für 2023, 2024 und 2025 um sechs, 13 beziehungsweise 20 Prozent.
Während die HSBC im laufenden Quartal eine volatile Nachfrageentwicklung, unter anderem aufgrund des chinesischen Neujahrs prognostiziert, bleibt der langfristige Wachstumspfad klar. Im Q2 sollten bereits wieder Verbesserungen, unterstützt durch zunehmende Exporte und neue Produkte folgen. Aktuell werde BYD auf Sicht der nächsten zwölf Monate mit KGV von 13 bewertet. Das stelle gegenüber anderen Unternehmen aufgrund der Profitabilität eine attraktive Bewertung dar. Die HSBC rät daher weiter zum Kauf der Aktie, senkte ihr Kursziel aber von 356 auf 332 HKD (39,50 Euro).