„Potenziell risikoreduzierte“ Rauchalternativen wie Vapes werden im Vereinigten Königreich gut angenommen. Zu den Konsumenten zählen jedoch auch etliche Minderjährige. Damit soll jetzt Schluss sein. Die Regierung droht mit dem Aus.
Laut Statista dürften das Geschäft mit E-Zigaretten im United Kingdom in diesem Jahr ein Marktvolumen von über vier Milliarden Dollar umfassen. Tendenz steigend. Konkret um knapp zwei Prozent jährlich. Dazu tragen auch Kinder bei.
Laut CNBC greifen neun Prozent der 11- bis 15-Jährigen zu Tabakerhitzer. Der Verkauf an unter 18-Jährige ist jedoch selbstverständlich verboten.
Die britische Regierung kündigte am Montag ein Verbot von Einwegdampfern an und begründete dies mit dem „alarmierenden Anstieg“ der Zahl junger Menschen, die sie benutzen. Außerdem wird es neue Beschränkungen dafür geben, wie Vapes verpackt und ausgestellt werden dürfen und in welchen Geschmacksrichtungen sie angeboten werden können. Bunte E-Zigaretten, die einmal benutzt und dann weggeworfen werden, haben sich in den letzten Jahren im Vereinigten Königreich und anderen Ländern stark verbreitet.
Einweg-Vapes, von denen wöchentlich etwa fünf Millionen weggeworfen werden, verursachen zudem eine erhebliche Umweltbelastung, die mit dem Entsorgen von Lithiumbatterien von bis zu 5.000 Elektroautos pro Jahr vergleichbar sind. Hubbub-CEO Alex Robinson bezeichnet die Situation als „Umweltkatastrophe“. Zudem unterstreicht Premierminister Rishi Sunak die unbekannten Langzeitfolgen des Vapens und das Risiko einer Nikotinsucht unter Kindern und Jugendlichen. Er sagte, es sei wichtig zu handeln, bevor das Dampfen unter Kindern „endemisch“ werde.
Professor Jacob George von der Universität von Dundee begrüßt zwar das Verbot zum Schutz junger Menschen, weist jedoch auf die Bedeutung von E-Zigaretten für Raucher hin, die mit dem Rauchen aufhören möchten. Die britische Regierung zielt darauf ab, zukünftig den Verkauf von Tabakprodukten an jede Person zu untersagen, die nach 2009 geboren wurde und betont die Notwendigkeit ausgewogener Gesetze für Gesundheits- und Umweltschutz.
Das machen die Tabak-Aktien
Neuseeland ist einen noch drastischeren Schritt bereits gegangen. Ab 2009 geborene Bürger werden nie in ihrem Leben legal Zigaretten kaufen können. Die News ließen den gesamten Sektor im November abrauschen.
Vom neuesten Vorhaben zeigen sich die Branchen-Riesen bisher jedoch größtenteils unbeeindruckt. BAT (Heater glo) notieren 1,1 Prozent fester bei 2.359,00 Pence. Für Philipp Morris (E-Zigarette VEEV) geht es um 0,8 Prozent auf 91,55 Dollar nach oben, während Imperial Brands (Vapour blu und Tabakerhitzer pulze) um 0,4 Prozent auf 1.926,50 Pence fallen.
von Lukas Meyer