Die Europäische Kommission hat schwere Vorwürfe wegen Kartellverstößen gegen die norwegische Lachszuchtindustrie erhoben hat. Die Papiere entsprechender Unternehmen stehen am Donnerstag deutlich unter Druck. Besonders stark traf es auch die Mowi-Aktie.
Die Vorwürfe der EU-Kommission wiegen schwer: Sie beschuldigt die Lachshersteller Mowi, Cermaq, Grieg Seafood, Bremnes, Lerøy und SalMar der illegalen Absprachen im Zeitraum zwischen 2011 und 2019. Der Hauptvorwurf lautet, dass die Unternehmen durch den Austausch sensibler Informationen über Preise und Mengen den Wettbewerb nachhaltig beeinträchtigt hätten.
Hohe Strafen
Sollten die Anschuldigungen der EU-Kommission bestätigt werden, stehen die betroffenen Unternehmen vor potenziell hohen Geldbußen. Die Kommission hat die Befugnis, Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes zu verhängen. Für Mowi könnte dies nach den Prognosen für das Jahr 2023 eine Strafzahlung von circa 550 Millionen Euro bedeuten, basierend auf einem erwarteten Umsatz von nahezu 5,5 Milliarden Euro.
Mowi leistet zwar Widerstand gegen die Vorwürfe, beabsichtigt aber, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten und auf die Anschuldigungen schriftlich zu reagieren.
Das macht die Mowi-Aktie
Die Mowi-Aktie fiel am Donnerstag zwischenzeitlich um mehr als sieben Prozent, aktuell geht es rund 5,2 Prozent auf 184,45 Norwegische Kronen (NOK) abwärts. Es ist ein jähes Ende des jüngsten Aufwärtstrends.
Die Papiere von Grieg Seafood fallen um 7,5 Prozent auf 65,50 NOK.
Die Papiere von Leroy Seafood schwächeln um 5,1 Prozent und liegen derzeit bei 41,90 NOK.
von Sarina Rosenbusch